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Mi, 20.12.2023 12:30
pte20231220021 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung
US-Faktenchecker bei Großereignissen sehr gut
Dennoch kann bereits ein kleiner Unterschied bei der Bewertung entscheidende Folgen haben
University Park (pte021/20.12.2023/12:30) - Der Einsatz von Services im Bereich Faktencheck steigt bei großen Nachrichtenereignissen an. Glücklicherweise stimmen Faktenchecker in ihren Beurteilungen, ob Behauptungen wahr oder falsch sind, überein. Zu dem Ergebnis kommt das Penn State College of Information Sciences and Technology ( https://ist.psu.edu ) (IST). Die Experten haben die Praktiken analysiert, die von Organisationen zur Beurteilung der Echtheit von Behauptungen im Nachrichtenbereich eingesetzt werden. Sie haben die Übereinstimmung der Bewertung hinsichtlich der Legitimität bei den vier Fact-Checking-Plattformen Snopes, PolitiFact, Logically und dem Australian Associated Press FactCheck untersucht. Social Media befördern Fake News Laut dem Erstautor Sian Lee bezieht die Hälfte der Erwachsenen in den USA ihre News regelmäßig von sozialen Medien wie X, Facebook, Instagram und TikTok. "Diese Plattformen überprüfen jedoch allgemein die Legitimität von Headlines und den damit verbundenen Content nicht in der Art und Weise, wie das von traditionellen Nachrichtenanbietern gemacht wird. Das kann die Verbreitung von Fake News zur Folge haben, die die Menschen und die Gesellschaft in die Irre führt und schädigt." Diese Sites scheinen jedoch diesen Mangel an Kontrolle intern bereits zum Thema gemacht zu haben. Während Ereignissen, die eine Berichterstattung wert sind, wie die COVID-19-Pandemie oder die US-Präsidentenwahlen im Jahr 2020, wenden sie sich zunehmend an Faktenchecker. Aiping Xiong, Co-Leiterin des Forschungsprojekts, zufolge ist das Checken von Fakten komplex, facettenreich und umfasst zahlreiche Variablen. "Derzeit wird das Fact-Checking häufig von Menschen durchgeführt. Da sie der Wahrheit näherkommen wollen, kann es sein, dass sie verschiedene Ereignisse auswählen und verifizieren oder Dinge beim gleichen Ereignis unterschiedlich bewerten", so Xiong. Und der leitende Wissenschaftler Dongwon Lee ergänzt, dass die Öffentlichkeit der Einschätzung von Fact-Checking-Unternehmen eher vertraut, wenn sie konsequent bei der Richtigkeit eines Statements übereinstimmen. Mehr als 24.000 Artikel ausgewertet Da die nächsten US-Präsidentenwahlen vor der Tür stehen, wollten die Wissenschaftler verstehen, wie Faktenchecker arbeiten und ob, wann oder warum es zu Unterschieden in der Einschätzung gekommen ist. Bisher habe es keine groß angelegte Studie gegeben, die eine derartige Frage hätte beantworten können. Die Forscher haben mehr als 24.000 Fact-Checking-Artikel untersucht, die vom 1. Januar 2016 bis 31. August 2022 stammen. Dafür wurden automatische Methoden entwickelt, um Artikel von den entsprechenden Plattformen zu sammeln und die Ähnlichkeit der Behauptungen in diesen Artikeln zu vergleichen. Mittels dieses Ansatzes konnten 749 potenziell übereinstimmende Behauptungen bei Snopes and PolitiFact identifiziert werden. Das bedeutet, dass die gleiche Info überprüft wurde. Bei den übereinstimmenden Behauptungen erhielten jedoch 228 von den beiden Anbietern unterschiedliche Bewertungen hinsichtlich des Wahrheitsgehaltes. Diese 228 Fälle wurden in der Folge von den Wissenschaftlern selbst untersucht. Dabei zeigte sich, dass die unterschiedlichen Bewertungen fallweise durch winzige Unterschiede in der Detailgenauigkeit der Bewertungssysteme der einzelnen Anbieter verursacht wurden. Als die Forscher diese Unterschiede bei ihrer Bewertung berücksichtigten, fanden sie nur einen Fall, bei dem Snopes und PolitiFact in ihrer Beurteilung nicht übereinstimmten. Dabei handeltes es sich um eine Aussage des Präsidentschaftskandidaten Ben Carson aus dem Jahr 2016. "Jeder, der bei einem Wahlbetrug erwischt wird, soll sofort ausgewiesen und seine Staatsbürgerschaft entzogen werden." Snopes interpretierte "jeder" als illegale Immigranten und PolitiFact erkannte darin "jeden Amerikaner". Bei der ersten Einschätzung wurde dieses Zitat als "größtenteils wahr" und bei der zweiten als "größtenteils falsch" eingeschätzt. Details sind in "Harvard Kennedy School Misinformation Review" nachzulesen.
(Ende)
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