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Mi, 20.12.2023 06:15
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pte20231220004 Bildung/Karriere, Handel/Dienstleistungen

Mehr Barbies in Medizin und Wissenschaft

Indiana University School of Medicine: Darstellungen zeigen bisher zu 66 Prozent Kinderärztinnen
Barbie: Puppen sollen Mädchen in ihrem Berufswunsch stärken (Foto: pixabay.com, Zaaruli)
Barbie: Puppen sollen Mädchen in ihrem Berufswunsch stärken (Foto: pixabay.com, Zaaruli)

Indianapolis (pte004/20.12.2023/06:15) - Barbie sollte es sich überlegen, ihre medizinischen und wissenschaftlichen Karrieren in Bereiche auszuweiten, in denen Frauen und andere unterrepräsentierte Gruppen eine Minderheit bleiben. Zu diesem Ergebnis kommt Katherine Klamer von der Indiana University School of Medicine ( https://medicine.iu.edu ).

Realität besser widerspiegeln

Die überaus beliebte Modepuppe war bisher bereits als Bauarbeiterin, Lehrerin, Tierärztin oder sogar Richterin zu sehen. Diese Berufe stehen für die Karrieren, die die Kinder eines Tages anstreben könnten. Bisher wurde jedoch in den Bereichen Medizin und Wissenschaft noch nicht untersucht, welchen Berufen diese Darstellungen entsprechen und wie genau sie die Realität widerspiegeln.

Klamers Ergebnisse basieren auf der Analyse von 92 Barbie Brand Career Dolls. Dabei handelte es sich um 53 Ärztinnen, zehn Wissenschaftlerinnen, zwei Erziehungswissenschaftler, 15 Krankenschwestern, elf Zahnärztinnen und eine Sanitäterin. In einem nächsten Schritt hat die Wissenschaftlerin die Barbies mit einer Gruppe von 65 vergleichbaren Puppen von anderen Marken verglichen.

Diese Analyse fand zwischen Juli und November 2023 statt. Die Karrieren der Puppen wurden mittels der Analyse der Kleidung, dem Zubehör und der Verpackung untersucht. Auch ihr persönliches Sicherheitszubehör wurde entsprechend der Richtlinien der Indiana University bewertet.

98 Prozent sind "erwachsen"

Die Barbie Brand Career Dolls wurden mit 98 Prozent zum größten Teil als Erwachsene dargestellt. 93 Prozent der Puppen waren weiblich und mit 59 Prozent auch mehr als die Hälfte weißer Hautfarbe. Keine Puppe wies eine sichtbare Behinderung auf. Von der Vergleichsgruppe waren 32 Prozent der Puppen weiß und eine Puppe verfügte über einen künstlichen Arm.

Bei den Barbies behandelten die Puppen mit medizinischen Berufen mit 66 Prozent überwiegend Kinder. Nur drei Puppen, das entspricht nur vier Prozent, behandelten Erwachsene. Abgesehen von den drei Augenärztinnen-Barbies schienen alle diese Puppen entweder über kein Spezialgebiet zu verfügen oder waren Kinderärztinnen ohne erkennbare weitere Spezialisierung.

98 Prozent haben Stethoskop

Die Barbies verfügen oft über Gegenstände wie Laborkittel, Mikroskope, Stethoskope und Brillen. Keine der Puppen entsprach jedoch vollständig den Sicherheitsstandards für ihren Beruf. 98 Prozent der Puppen von Ärztinnen verfügten über ein Stethoskop. Nur vier Prozent hatten jedoch eine Gesichtsmaske und keine Puppe wurde mit Einweghandschuhen dargestellt. Mehr als zwei Drittel der Puppen in beiden Berufsbereichen trugen das Haar offen. Mehr als die Hälfte verfügte zudem über Schuhe mit hohen Absätzen.

Das galt auch für Bereiche, in denen davon abgeraten oder wo dies aus Sicherheitsgründen verboten werden würde. Das Ergebnis bei den zwölf Wissenschaftlerinnen ist ähnlich. Keine der Puppen entsprach hinsichtlich ihres Haares und der Bekleidung den Sicherheitsvorschriften. Das galt auch für die meisten Puppen der Vergleichsgruppe. Klamer räumt ein, dass trotz aller Bemühungen auch Puppen übersehen worden sein könnten. Trotzdem ist ihr Fazit klar: "Um der kleinen Mädchen willen, aber auch für das Unternehmen selbst, muss Barbie die gläsernen Decken weiter zum Einsturz bringen." Details sind im "British Medical Journal" publiziert.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
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