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Fr, 08.12.2023 08:40
pts20231208002 Bauen/Wohnen, Kultur/Lifestyle
Altes Kaufhaus wird von Architekturbüro Asselmeyer Architekt in urbane Wohlfühloase verwandelt
Zeitgemäßes Exempel für Umnutzung und Revitalisierung leerstehender Großgebäude
Hamburg (pts002/08.12.2023/08:40) - Das Großprojekt ist ein Beispiel dafür, wie bestehende und längst veraltete Bautypologien sinnvoll umgenutzt und revitalisiert werden können. "Durch ein Zerteilen und Segmentieren des überdimensionalen Baukörpers dieses seit Jahren leerstehenden Kaufhauses schaffen wir einen hochqualitativen Raum, mitten im urbanen Stadtraum. Damit ermöglichen wir es dem Quartier, sich neu zu finden und zu erfinden. Wir wollen wieder Leben in dieses nun offene und lichtdurchflutete Gebäude zurückbringen. Das Projekt zeigt, wie Architektur einen positiven Beitrag zur Stadtentwicklung, zum sozialen Zusammenhalt und zur Identitätsfindung eines ganzen Stadtgebietes leisten kann", betont Dipl. Ing. Architekt Justus Asselmeyer, dessen Team die Studie plant und begleitet. Das architektonische Normativ in Deutschland: Abriss und überdimensionierter Neubau "Die Realität in der deutschen Bauwirtschaft ist seit langem, entweder reißen wir einzelne Gebäude oder sogar ganze Komplexe einfach ab und dann bauen wir dort 08/15-Quartiere neu oder wir nutzen die teils völlig überdimensionierten und unmaßstäblichen Bausünden der 70er Jahre fast unverändert in ihrer Substanz weiter. Ganz klar, wir glauben ja, nur so die nun mittlerweile oft thematisierte 'graue Energie' einsparen zu können. Ein fataler Irrtum, denn so gibt es in der Frage der Nachnutzung oftmals nur die Option eines radikalen Abrisses oder mehr oder weniger 1:1-Nachnutzung des Vorhandenen – wenn auch mehr schlecht als recht. Ein dazwischen findet nicht oder nur selten statt. So darf moderne Architektur nicht agieren", betont Architekt Asselmeyer. Die Alternative zur brutalen Abrissbirne: Minimalinvasive Indentitätsarchitektur schaffen Das Problem: Die Mittelzonen dieser Gebäude, man muss eher sagen Kolosse, sind höchst unattraktiv. Kein Tageslicht. Flache Decken. Tiefe Räume. Hier möchte man weder wohnen noch Arbeiten. Wir müssen anfangen, sinnvolle und individuelle Lösungen für alle bestehenden Bautypologien zu schaffen und die sind - meistens - nicht nur mit entweder oder zu beantworten, sondern mit empathischem Zugang zu dem Gebäude, seiner Umgebung und Analyse der Identität für die Anwohner und Nutzer. Die Lösung im Rahmen dieser Studie: Von dem ursprünglichen Gebäude werden in seiner Struktur immer noch über 50 Prozent genutzt, 50 Prozent des Baus werden zurückgebaut und dafür ein hochqualitativer Aussen- und Zwischenraum geschaffen. Echte Orte für echtes Leben! Asselmeyer-Ansatz für moderne Architektur: Radikal umdenken Daher kommt auch ein kompletter Abriss solcher Megagebäudestrukturen nicht in Frage, aber die Nachnutzung muss radikal und mutig neu gedacht und geplant werden. "Ich plädiere daher für mehr Mut bei Architekten und Bauherrn. Echte Nachhaltigkeit kann nicht durch mutlose Entwürfe geschaffen werden. Erst durch ein Zerteilen und Segmentieren des überdimensionalen Baukörpers schaffen wir Freiräume, vor allem in der Mitte des Baukörpers. Damit ergibt sich ein weiterer Vorteil: 100 Prozent neue Fassadenflächen, die im Innenraum zum Innenhof entstehen", so der Fachmann. "Wir bringen das Quartier zurück in einen menschlichen Maßstab, wir kriegen einen Innenhof, der Freiraum, Naherholung und Aufenthaltsqualität für Bewohner, aber auch Passanten sein kann. Ein Innenhof, lichtdurchflutet, mit vielen Zugängen, aber dabei entschleunigend - geschützt vom Lärm und Verkehr der Innenstadt. Das ist meine Vision von Identitätsarchitektur!" Ehemals architektonische Wüste im Stadtinneren wird bald zur urbanen Wohlfühloase Konkret wird in der neuen Planung von Asselmeyer Architekt der Mega-Komplex durch die farbliche Gestaltung und Verschiedenheit der Materialien der Fassaden klarer gegliedert, was dem Gebäude ein einladendes und menschliches Aussehen verleiht. Die Fassaden sind energieeffizient und nachhaltig gestaltet und bieten viele Möglichkeiten zur persönlichen Entfaltung für verschiedene Nutzer. "Es gibt im gesamten Komplex Büros, Bereiche für Meetings, Plätze für Studenten, Kunstwerkstätten, Ausstellung- und Veranstaltungsräumlichkeiten, Einkaufsmöglichkeiten, Sportanlagen, Wohnungen in den oberen Etagen und einen Food Court. Highlight ist der Roof-Top auf dem Dach des Gebäudes. Hier bietet sich ein atemberaubender Blick über Hamburg und zwei unterschiedliche Bars laden zum Verweilen ein", so Asselmeyer. Aus groß und unpersönlich wird segmentiert, lichtdurchflutet und menschlich "Für mich ist dieses Projekt inmitten der City ein Beispiel dafür, wie bestehende und scheinbar heillos veraltete Bautypologien wieder sinnvoll adaptiert, umgenutzt und revitalisiert werden können. Durch ein Zerteilen und Segmentieren des überdimensionalen Baukörpers des ehemaligen Riesenkaufhauses wurde ein hochqualitativer urbaner Raum geschaffen, der das Quartier zurück in einen menschlichen Maßstab bringt. Damit zeigt das Projekt auch, wie moderne und auf Menschen ausgerichtete Architektur einen positiven Beitrag zur Stadtentwicklung und zum sozialen Zusammenhalt leisten kann", so Architekt Asselmeyer. Infos zum Bau und dem Konzept der Identitätsarchitektur unter: asselmeyerarchitekt.de ( https://asselmeyerarchitekt.de/ )
ASSELMEYER ARCHITEKT, Hamburg
(Ende)
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