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Mi, 06.12.2023 11:30
pte20231206012 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung
Solarkraftwerk liefert Strom rund um die Uhr
Neben dem Aufwind wird im "Twin Technology Solar System" auch der Abwind effektiv genutzt
Amman/Doha (pte012/06.12.2023/11:30) - Mit dem "Twin Technology Solar System" wollen Ingenieure der Al Hussein Technical University ( https://www.htu.edu.jo ) und der Qatar University ( https://www.qu.edu.qa/sites/ ) umweltneutralen Strom aus Sonnenenergie erzeugen - und zwar rund um die Uhr. Das System besteht aus drei Komponenten: einem 200 Meter hoher zentraler Kamin mit einem Durchmesser von zehn Metern, zehn kleinen Schornsteinen, die rund um den zentralen Kamin angeordnet sind und einem Kollektor für solare Wärme, der einen Durchmesser von 250 Metern hat. In allen Schornsteinen befinden sich Turbogeneratoren zur Stromerzeugung. Feuchte Luft stürzt in die Tiefe Bei Sonnenschein erhitzt sich die Luft im Kollektor und steigt im zentralen Kamin in die Höhe. Dabei treibt sie einen Turbogenerator an. Am oberen Ende wird sie mit Wasser angereichert, wird also schwerer und stürzt durch die äußeren Schornsteine in die Tiefe. Dabei treibt sie zehn weitere Turbogeneratoren an. Im zentralen Kamin werden pro Jahr 350, in den äußeren 400 Megawattstunden erzeugt. Das Abwind-Kraftwerk funktioniert auch in der Nacht, weil Wüstenluft extrem trocken ist, auch wenn die Sonne nicht scheint. Durch Anreicherung mit Wasser wird diese auch in der Nacht schwerer und stürzt in die Tiefe. Eine Voraussetzung für einen erfolgreichen Betrieb an den möglichen Standorten - ideal sind Wüstengebiete mit hoher Sonneneinstrahlung - ist allerdings nicht so leicht zu erfüllen: die Beschaffung von ausreichend viel Wasser. Wie viel benötigt wird, haben die Forscher noch nicht mitgeteilt. Ein nennenswerter Teil des erzeugten Stroms wird aber für die Beschaffung von Wasser nötig sein. Aufwind-Kraftwerk in Spanien Das Aufwind-Kraftwerk ist bereits realisiert worden. In Manzanares in Zentral-Spanien entstand in den 1980er-Jahren eine solche Anlage als Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Forschung und Technologie. Entworfen und gebaut wurde die 50-Kilowatt-Anlage von Jörg Schlaich, der das gleichnamige Stuttgarter Architekturbüro leitete. Von Mitte 1986 bis Anfang 1989 lief die Anlage fast störungsfrei im Dauerbetrieb. Dann wurde sie durch einen Sturm zerstört. Bisher gab es keine erneuten Versuche, ein weiteres Kraftwerk dieser Art zu bauen.
(Ende)
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