Thales Alenia Space baut erste Mondstation

So könnte die Mondstation künftig aussehen (Illustration: ASI/Thales Alenia Space)

Cannes/Rom (pte030/30.11.2023/12:30) - Das französisch-italienische Raumfahrtunternehmen Thales Alenia Space ( https://www.thalesaleniaspace.com/en ) entwickelt und baut im Auftrag der italienischen Raumfahrtagentur ( https://www.asi.it/en/ ) eine Mondstation für das Projekt "Artemis" der US-Raumfahrtbehörde NASA ( https://www.nasa.gov/ ). Im Rahmen von Artemis sollen erstmals seit Jahrzehnten wieder Menschen auf dem Mond landen.

Metallzylinder mit Hightech

Das sogenannte "Multi-Purpose Habitat" (MPH), wie die Hightech-Unterkunft genannt wird, soll den Mondbesuchern einen längeren Aufenthalt auf dem Erdtrabanten ermöglichen. In der engen Landefähre ist das natürlich nicht möglich. Das veröffentlichte Konzept sieht hingegen sehr einfach aus: MPH ist im Wesentlichen ein Metallzylinder mit seitlich ausklappbaren Beinen, die beweglich sind, sodass sich die Station an den Untergrund anpassen kann.

Solarpaneele liefern Strom und eine Antenne, die wie eine Satellitenschüssel aussieht, ermöglicht die Kommunikation mit der Erde. Die Station wird auch mit einer sonnenunabhängigen Stromversorgung ausgestattet, wobei noch offen ist, ob es Batterien sind oder Brennstoffzellen, die mit Wasserstoff laufen. Im Gegensatz zum Betrieb auf der Erde muss auf dem Mond auch Sauerstoff zur Verfügung gestellt werden. Die Oberfläche muss auch Meteoritenschauern widerstehen und darf Mondstaub keine Möglichkeit geben, sich festzusetzen.

MPH mit vielfältigen Aufgaben

Das MPH ist jedoch weit mehr als eine glänzende Hütte mit Luftschleuse. Es muss seine Bewohner vor intensiver, unerbittlicher kosmischer Strahlung sowie den extremen Temperaturen auf der Mondoberfläche schützen, die zwischen plus 120 und minus 130 Grad Celsius liegen. Die Station wird außerdem über ein Lebenserhaltungssystem verfügen, das Luft, Wasser und stabile und komfortable Temperaturen für lange Zeit garantieren kann.

Sie soll Menschen beherbergen, bevor sie vom Mond aus zum Mars aufbrechen und zudem kontinuierlich bewohnbar sein. Über wichtige Details ist noch keine Entscheidung gefallen, etwa über die Größe und die Transportmöglichkeit. Denkbar ist, sie als Ganzes zum Mond zu schaffen oder in Teilen, die dann vor Ort zusammengefügt werden.

(Ende)