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Mo, 27.11.2023 08:10
pts20231127006 Unternehmen/Wirtschaft, Umwelt/Energie
Noch immer bis zu 12 Prozent Atomstromanteil in Österreich
Weiterer Tiefpunkt der Stromkennzeichnung: Erstmals zertifizierter Atomstrom in Österreich
St. Pölten (pts006/27.11.2023/08:10) - Mit knapp 12 Prozent ist der Atomstromanteil in Österreichs Stromnetzen noch immer überraschend hoch. Abnehmende Stromkennzeichnungsanteile für erneuerbaren Strom, steigende ausländische Herkunftsnachweise und der erste zertifizierte Atomstrom in Österreich sind weitere Tiefpunkte der österreichischen Stromkennzeichnung. "Der einzige Weg den Atomstromanteil deutlich zu reduzieren, ist der Ausbau der Erneuerbaren", betont Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft, und fordert einmal mehr die passenden Rahmenbedingungen für den Windkraftausbau und vor allem von den Bundesländern neue Flächen und raschere Genehmigungen. Kürzlich veröffentlichte die E-Control den jährlichen Stromkennzeichnungsbericht. Der Strom, der in Österreich verbraucht wird, stammt nach wie vor zu einem hohen Anteil aus Atomkraftwerken. Da die Stromkennzeichnung jedoch keine klare Aussage über den Atomstromanteil liefert, muss dieser abgeschätzt werden. Je nach Berechnungsart liegt der Atomstromanteil an der Stromversorgung zwischen 3,2 und 11,6 Prozent. "Leider haben wir es in den letzten Jahren nicht geschafft, den Atomstromanteil in Österreich wesentlich zu senken", bedauert Moidl die Situation. Negative Entwicklung Nicht nur der Atomstromanteil am Stromverbrauch ist in den letzten Jahren auf demselben Niveau geblieben, sondern auch der Anteil des erneuerbaren Stroms hat sukzessive abgenommen. Waren 2020 noch 85,9 Prozent der Nachweise aus erneuerbaren Energien, lag der Anteil 2022 mit 83,72 Prozent 2,54 Prozent niedriger. Auch der Anteil an ausländischen Herkunftsnachweisen ist in den letzten drei Jahren um ein Viertel auf 37,2 Prozent gestiegen und damit regelrecht explodiert. Hatten sich bisher alle Stromhändler freiwillig dazu verpflichtet, keinen ausgewiesenen Atomstrom einzukaufen, gab es 2022 einen Stromhändler, der sogar 73,8 Prozent seines Stromes als Atomstrom ausgewiesen hat. "Leider haben die großen Versprechungen der Stromkennzeichnung nicht dazu geführt, dass weniger Atomstrom in unserem Stromnetz zu finden ist", bemerkt Moidl: "Dass aber der Anteil des ausgewiesenen erneuerbaren Stroms laufend abnimmt und nun sogar ausgewiesener Atomstrom in Österreich zu kaufen ist, ist ein neuer Tiefpunkt." Erneuerbare als einziger Ausweg "Nachdem die Stromkennzeichnung der letzten Jahre zeigt, dass ein atomstromfreies Österreich so nicht sichergestellt werden kann, ist der einzig gangbare Weg der rasche Ausbau der Erneuerbaren, um teuren Atomstrom aus den österreichischen Netzen zu verdrängen", führt Moidl aus. Damit der Ausbau der Windkraft aber endlich Fahrt aufnehmen kann, sind alle Bundesländer angehalten, die Rahmenbedingungen für den Windkraftausbau aktiv zu gestalten. "Derzeit reichen weder die ausgewiesenen Flächen, noch die langwierigen Genehmigungsverfahren oder die Anzahl der Mitarbeiter:innen in den Genehmigungsbehörden dafür aus", bemerkt Moidl: "Jedes Windrad in Österreich bedeutet weniger Atomstrom in den heimischen Stromnetzen. Schon allein deshalb sollte der Windkraftausbau oberste Priorität haben." Zur Pressemappe mit weiteren Hintergrundinformationen ( https://www.igwindkraft.at/?mdoc_id=1052530 )
(Ende)
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