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Di, 31.10.2023 12:30
pte20231031017 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung
Online-Meetings langweilen und machen müde
Laut Studie der Aalto University können sich nur engagierte Mitarbeiter wirklich konzentrieren
Helsinki (pte017/31.10.2023/12:30) - Geistige Unterforderung und Langeweile machen Teilnehmer virtueller Meetings schläfrig, so eine Studie unter der Leitung von Niina Nurmi von der Aalto University ( https://www.aalto.fi/en ). Damit widerspricht die Forscherin früheren Annahmen, wonach die Schläfrigkeit durch eine geistige Überforderung ausgelöst wird. Herzfrequenz untersucht Die Wissenschaftler haben die Variabilität der Herzfrequenz während virtuellen und persönlichen Meetings untersucht. Dabei wurde die verschiedenen Arten von Müdigkeitserfahrungen bei fast 400 Sitzungen von 44 Wissensarbeitern analysiert. Diese Untersuchung wurde gemeinsam mit Forschern des Finnish Institute of Occupational Health ( https://www.ttl.fi/en ) durchgeführt. Dort werden Belastung und Erholung mittels Herzfrequenzmessern wissenschaftlich ausgewertet. Die Experten haben physiologische Verfahren mit ethnografischer Forschung kombiniert. "Wir haben jeden Teilnehmer zwei Arbeitstage lang begleitet und alle Ereignisse mit Zeitstempeln aufgezeichnet", sagt Nurmi. Ziel war es herauszufinden, wie sich die Ursprünge der physiologischen Reaktionen der Menschen darstellen. Die Studie beinhaltet zusätzlich einen Fragebogen zur Ermittlung der Grundeinstellung dieser Personen und ihres Engagements am Arbeitsplatz. In der Folge haben die Forscher nachgewiesen, dass das Format einer Sitzung auf sehr engagierte Menschen, die ihrer Arbeit mit viel Enthusiasmus nachgehen, kaum Auswirkungen hatte. Ihnen gelang es, auch bei den virtuellen Meetings aktiv zu bleiben. Im Gegensatz dazu finden weniger engagierte und weniger enthusiastische Mitarbeiter virtuelle Sitzungen sehr ermüdend, heißt es. Multitasking problematisch Laut Nurmi ist es leichter, bei persönlichen Sitzungen konzentriert zu bleiben. Bei virtuellen Meetings gebe es nur eingeschränkte kognitive Signale und sensorischen Input. "Vor allem, wenn die Kameras ausgeschaltet sind, wird der Teilnehmer mit nicht ausreichender Stimulation zurückgelassen und kann versuchen, diesen Zustand durch Multitasking zu kompensieren", meint Nurmi. Obwohl ein entsprechendes Ausmaß an Stimulation für das Gehirn im Allgemeinen von Vorteil sei, bringe das Multitasking während der Meetings Probleme mit sich. Denn es könnten nur hochautomatisierte Aufgaben wie das Gehen während einer virtuellen Sitzung tatsächlich ordnungsgemäß durchgeführt werden. Diese Aufgaben könnten den Energiepegel erhöhen und dabei helfen, sich auf die Sitzung zu konzentrieren. Der Versuch, sich auf zwei Dinge gleichzeitig zu konzentrieren, die parallel eine kognitive Aufmerksamkeit erfordern, stelle für das Gehirn eine wirkliche Herausforderung dar. Details zu den aktuellen Forschungsergebnissen wurden im "Journal of Occupational Health Psychology" veröffentlicht.
(Ende)
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