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Di, 31.10.2023 06:05
pte20231031002 Bildung/Karriere, Unternehmen/Wirtschaft
Chefs sind oft Unternehmenspsychopathen
Anglia Ruskin University: Bosse sind häufig charmant, jedoch nur auf eigene Interessen bedacht
Cambridge (pte002/31.10.2023/06:05) - Drei bis 20 Prozent der Führungskräfte in Unternehmen sind Psychopathen. Zum Vergleich: In der Bevölkerung sind es insgesamt nur rund ein Prozent. Zu dem Schluss kommen Forscher der Australian Psychological Society ( https://psychology.org.au ). Diese sogenannten Unternehmenspsychopathen könnten erhebliche Schäden anrichten, warnt Clive Boddy, Leiter der School of Management an der Anglia Ruskin University ( https://www.aru.ac.uk ). Sobald sie Fuß gefasst hätten, hörten sie auf, im Interesse des Unternehmens zu handeln und begännen stattdessen, eigene Ziele zu verfolgen. Erhöhte Personalfluktuation Für Firmen bedeuten Personen dieser Prägung laut den Experten Ärger und ein toxisches Arbeitsumfeld. Denn eine erhöhte Personalfluktuation sei möglich, die "entweder viel Geld oder viel emotionalen Stress und manchmal sogar beides kostet", so Boddy. Unternehmenspsychopathen seien ein Grund für Finanzdesaster der vergangenen Jahrzehnte - von Bernie Madoffs Schneeballsystem über Jeffrey Skillings Rolle bei Enron bis hin zu den Bankern, die zur großen Rezession im 2008 beigetragen haben. Da Unternehmenspsychopathen ihren Vorgesetzten in der Regel vorgaukeln, sie seien Leistungsträger, dann aber nachlassen und offen lügen, wenn es ihnen nützt, sind die Menschen, die unter ihnen arbeiten, in der Regel die ersten, die beunruhigende Anzeichen bemerken, heißt es. Es kann damit beginnen, dass sich ein Kollege nicht vertrauenswürdig verhält, die Arbeit anderer als seine eigene beansprucht und mit Referenzen prahlt, über die er anscheinend nicht verfügt. Sie schikanieren Kollegen und versuchen, Menschen gegeneinander aufzuhetzen. Schutz für Unternehmen wichtig "Im Grunde genommen könnte es sich um einen Unternehmenspsychopathen handeln, wenn man sieht, dass jemand völlig rücksichtslos handelt, um Geld, Macht und Kontrolle anzuhäufen", verdeutlicht Boddy. Strengere Einstellungspraktiken könnten laut dem Fachmann helfen, Unternehmenspsychopathen gar nicht erst ins Unternehmen zu lassen. Zunächst sollten Unternehmen die Qualifikationen der Kandidaten gründlich prüfen, da Unternehmenspsychopathen entsprechende Nachweise häufig fälschen und ihre Fähigkeiten überbewerten. Es wäre auch hilfreich, sich die aufgeführten Referenzen anzusehen und die Meinung der Personen einzuholen, für die sie zuvor gearbeitet haben. Man könne sich leicht in ihnen täuschen, denn sie seien meist charmant und intelligent und scheinen die perfekten Vorgesetzten zu sein - bis ihre Maske fällt.
(Ende)
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