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Mi, 25.10.2023 06:10
pte20231025003 Politik/Recht, Medien/Kommunikation
US-Waffenindustrie baggert Jugendliche an
Sandy Hook Promise prangert in Bericht an: Influencer werben im Social Web für Gewehre und Co
Newtown (pte003/25.10.2023/06:10) - Sandy Hook Promise ( https://www.sandyhookpromise.org ) wirft der US-Waffenindustrie vor, Kinder und Jugendliche mit einem heimtückischen Marketing zu beeinflussen. Die gemeinnützige Organisation wurde 2013 nach einer Schießerei an der Sandy-Hook-Grundschule 2012 von Eltern der damals getöteten Kinder gegründet. Sie setzt sich für Programme zur Verhütung von Waffengewalt ein. Schüsse häufigste Todesursache Seit 2020 sind Schüsse die häufigste Todesursache bei Kindern und Jugendlichen in den USA. Schießereien und Androhungen von Waffengewalt in den Schulen des Landes haben stark zugenommen. Der Bericht "Untargeting Kids" hebt hervor, dass sich die Waffenindustrie von einer langjährigen Sicherheits- und Verantwortungskultur abgewandt und einen Markt für junge Verbraucher kultiviert hat - eine Bevölkerungsgruppe, die von sozialen Medien überschwemmt wird und besonders anfällig für provokative und verführerische Botschaften sei. "Unser Land erlebt einen enormen Anstieg der Todesfälle durch Schusswaffen, weil Zivilisten, darunter auch Kindern, immer häufiger militärische Waffen angepriesen werden. Dieses Marketing richtet sich angeblich an Erwachsene, aber die Plattformen, auf denen diese Influencer auftreten, darunter TikTok, Instagram und YouTube, werden größtenteils von Kindern und Jugendlichen genutzt", unterstreichen die Autoren in ihrem Bericht. Musikstar Post Malone posiert Social-Media-Konzerne haben den Direktverkauf von Waffen auf ihren Plattformen zwar verboten, aber das hindert die Waffenindustrie nicht daran, ihre Produkte von hochkarätigen Persönlichkeiten bewerben zu lassen. Ein in dem Bericht angeführtes Beispiel ist ein Instagram-Beitrag des Waffenherstellers Daniel Defense vom Januar 2020, auf dem ein Foto des Musikstars Post Malone zu sehen ist, der eines seiner Gewehre, das an den Stil der "AR15"-Waffe angepassten "MK18" vorführt, während er vor einer mit Alkohol gefüllten Bar steht. "MK18 hat mir das Gefühl gegeben, ein Rockstar zu sein", lässt Daniel Defense ihn sagen. Der Beitrag hat fast 30.000 Likes von Instagram-Nutzern erhalten. Der 18-jährige Massenschütze, der im Mai 2022 die Robb Elementary School in Uvalde im US-Bundesstaat Texas angriff, benutzte ein Daniel Defense AR-15-Gewehr. Das Unternehmen sieht sich nun mit einer Klage der Familie eines der bei dem Massaker getöteten Viertklässlers konfrontiert, in der behauptet wird, Daniel Defense ziele mit seinem Marketing bei verschiedenen Social-Media-Plattformen auf "junge männliche Verbraucher". Das Unternehmen bezeichnete die Klage als "leichtfertig" und "rechtlich unbegründet".
(Ende)
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