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Mi, 04.10.2023 10:30
pte20231004014 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung
Antibiotikaresistenz betrifft Altenheime stark
Drei oft eingesetzte Medikamente haben ihre Wirkung laut neuer Untersuchung bereits verloren
Adelaide (pte014/04.10.2023/10:30) - Im australischen Adelaide hat die Analyse von Abwasserproben von mehreren Altenpflegeheimen und Seniorenheimen zumindest in einer Einrichtung besorgniserregende Zeichen einer antimikrobiellen Resistenz ergeben. Forscher der University of South Australia ( https://www.unisa.edu.au/ ) konnten konnten in einem Seniorenheim hohe Werte einer bakteriellen Resistenz gegen drei häufig eingesetzte Antibiotika nachweisen. Dabei handelt es sich um Ceftazidim, Cefepim und Ciprofloxacin. Bei einer zweiten Einrichtung lagen überdurchschnittliche Werte bei der Resistenz gegen Gentamicin vor. Konzentrationen bedenklich Die Konzentrationen sind bedenklich. Denn die betroffenen Antibiotika werden eingesetzt zur Behandlung von bakteriellen Infektionen wie Lungenentzündung, Entzündungen im gynäkologischen, die Harn- und Atemwege betreffenden Bereich sowie bei Knochen und Gelenken. Laut der leitenden Wissenschaftlerin Rietie Venter sind antimikrobielle Resistenzen in Altenpflegeheimen ein alarmierender Trend. "Schätzungen gehen davon aus, dass bis 2060 weltweit 300 Mio. Menschen weltweit an den Folgen sterben werden. Die Bewohner von Altenpflegeheimen gehören dabei zu den am stärksten gefährdeten Gruppierungen. Verantwortlich dafür ist die häufige, unsachgemäße Verwendung von Medikamenten", so die Forscher. Analyse ist nur ein Ausschnitt Obwohl sich die aktuelle Untersuchung auf drei Einrichtungen und 300 Bewohner beschränkt, weisen die Ergebnisse laut der Mikrobiologin auf ein viel größeres Problem hin und seien eine klare Warnung, dass bei der Verwendung von Medikamenten strengere Richtlinien umgesetzt werden müssen. Neben der Erhöhung der Sterblichkeit kann eine Resistenz die Dauer der für die Genesung erforderlichen Zeit verlängern. Davon seien vor allem immunschwache Personen betroffen. Der Australian Commission on Safety and Quality in Health Care ( https://www.safetyandquality.gov.au ) zufolge haben sich die Zahlen bei antimikrobiellen Resistenzen in den vergangenen beiden Jahren nicht deutlich verändert. Es gebe aber wichtige Ausnahmen. Dazu gehöre eine zunehmende Resistenz gegen Ceftriaxon und Fluorchinolone. Beide Gruppen von Antibiotika werden häufig in der Altenpflege eingesetzt. Das steht im Gegensatz zu bestehenden klinischen Richtlinien, die diese Medikamente nur für den Einsatz als letzten Ausweg vorsehen. Details sind in "Microbiology Spectrum" nachzulesen.
(Ende)
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