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Do, 21.09.2023 12:45
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pte20230921014 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Viele Follower gebieten Fake News Einhalt

Wissenschaftler der Duke Fuqua School of Business belegen Anreiz für qualitativeren Content
Sozialkontakte: Mehr Freunde als Anreiz für guten Content (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann)
Sozialkontakte: Mehr Freunde als Anreiz für guten Content (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann)

Durham (pte014/21.09.2023/12:45) - Viele Sozialkontakte im Social Web verbessern die Qualität von geteiltem Content, wie David McAdams von der Duke Fuqua School of Business ( https://www.fuqua.duke.edu ) herausgefunden hat. "Wird dein Content sehr oft geteilt, wird er von sehr vielen Menschen gesehen und man profitiert, indem man mehr verdient oder ein höheres Prestige erlangt." Soziale Verbindungen seien für Publisher ein Anreiz, mehr hochwertige Infos zu produzieren. Qualität habe damit mehr Chancen, weiterverbreitet zu werden.

Facebook zum Beispiel hatte 2020 entsprechende Begrenzungen für den Messenger bekannt gegeben. "Diese Plattformen versuchen zwar, ein Problem zu kontrollieren, damit schränken sie aber auch ein, wie weit gute Informationen verbreitet werden können." Laut dem Forscher dürfte die Herstellung von qualitativ hochwertigen Informationen in der Herstellung teurer sein.

Modell der Spieltheorie

McAdams hat auch untersucht, wie sich das Konsumentenverhalten bei sozialen Medien auf die Entscheidung eines Publishers auswirkt, in qualitativ hochwertigen Content zu investieren. "Leben wir in einer Welt, in der sich gute Dinge weit verbreiten und schlechte nicht, dann gibt es einen großen Anreiz, gute Inhalte zu produzieren. Breiten sich jedoch die schlechten Informationen aus, gibt es weniger Anreize für Qualität", so McAdams.

Zusammen mit Co-Autorin Rachel Kranton hat sie ein Modell der Spieltheorie angewendet, bei dem die Spieler Lieferanten und Konsumenten von Infos sind. Abgesehen von Nachrichten lässt sich dieses Modell laut den Forschern auch auf jede andere Art von Info anwenden, die Entscheidungen festlegt. Dazu kann das Posten von Rezepten gehören und ob Personen sie ausprobieren, oder auch politische Botschaften und wie Menschen wählen.

Bei dem Modell entscheiden sich die Konsumenten, ob sie Storys, denen sie gemeinsam mit anderen im sozialen Netzwerk begegnen, basierend auf ihren eigenen Kriterien für die Qualität, teilen. Laut McAdams ist jedoch die Fähigkeit der Menschen, Qualität zu beurteilen, mangelhaft. "Die Menschen können einen schlechten Geschmack haben. Sie können einer Story auch vertrauen, weil sie von vielen anderen Menschen geteilt wird, weil sie sich dieses Urteil selbst nicht zutrauen."

"Tipping-Point" für Vernetzung

Dem Forscher nach gibt es jedoch auch einen "Tipping-Point". Folgen die Menschen demnach ausreichend vielen anderen, werden auch Infos von geringer Qualität breitflächig gesehen. Das bedeutet, so der Experte, schlechte Nachrichten für die Qualität der Info selbst. Können Konsumenten nicht zwischen echten und falschen Nachrichten unterscheiden, führt die potenzielle Falschinformation zum Vertrauensverlust in Hinblick auf alle Medien und dazu, dass sie weniger Infos teilen.

Dies führt laut McAdams wiederum dazu, dass Publisher weniger investieren und noch weniger qualitativ hochwertige Beiträge selbst produzieren. Weniger Fake News erhöhen die Nachrichtenqualität. Die Konsumenten würden so wachsamer beim Herausfiltern falscher Meldungen. Und damit besteht auch wieder mehr Anreiz für Publisher, in Geschichten mit einer hohen Qualität zu investieren, heißt es. Details wurden im "American Economic Journal: Microeconomics" veröffentlicht.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
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