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Fr, 21.07.2023 06:15
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pte20230721004 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Pöbel-Politiker polarisieren Probleme planlos

Drei Untersuchungen widersprechen der bisher gängigen Meinung gezielter Negativkampagnen
Donald Trump: Unhöflichkeit doch nicht so beliebt wie angenommen (Foto: pixabay.com, johnhain)
Donald Trump: Unhöflichkeit doch nicht so beliebt wie angenommen (Foto: pixabay.com, johnhain)

Toronto (pte004/21.07.2023/06:15) - Das respektlose Verhalten von Politikern bei heftigen Diskussionen wirkt sich nicht so positiv wie bisher angenommen auf die öffentliche Meinung aus - insbesondere im Social Web. Zu dem Ergebnis kommen Matthew Feinberg und Jeremy A. Frimer von der University of Toronto ( https://www.utoronto.ca ). Vielmehr werden das öffentliche Interesse nicht im erwarteten Ausmaß angesprochen und innerhalb der Bevölkerung negative Reaktionen ausgelöst. Unhöflichkeit bezieht sich in dem Kontext auf eine rüde und respektlose Sprache, wie Beschimpfungen, Spott und Vulgarität.

Viele Forschungsansätze

Die Studie umfasst eine Vielzahl von Forschungsmethoden. Dazu gehören auch längsgerichtete und experimentelle Ansätze. Für die Studien 1a und 1b haben die Experten die Twitter-Feeds von Donald Trump und Joe Biden längerfristig analysiert. Konkret ging es dabei um den Zusammenhang zwischen respektlosem Verhalten in den Tweets und der Anzahl der am nächsten Tag dazugekommenen neuen Follower. Für die Studie 2 haben die Forscher 1.479 Personen mit unterschiedlichen politischen Zugehörigkeiten via Amazon Mechanical Turk ( https://www.mturk.com ) rekrutiert.

Die Teilnnehmer lasen dabei höfliche oder rüde Aussagen von Politikern und bewerteten ihr Interesse, mehr von dieser Persönlichkeit zu erfahren. Die Studie 3 umfasste 604 Teilnehmer, die über die gleiche Plattform rekrutiert wurden. Sie bekamen in der Folge höfliche oder unhöfliche Reden von fiktiven Politikern der Demokraten und Republikaner zu lesen. Auch sie bewerteten ihr Interesse an mehr Informationen, gaben ihre Zustimmung oder ihrem Missfallen Ausdruck. Zusätzlich bewerteten sie das Ausmaß, in dem eine Rede ihre Aufmerksamkeit erregt hatte.

Höflichkeit ist attraktiver

Die Ergebnisse dieser Studien liefern den wissenschaftlichen Beleg dafür, dass Unhöflichkeit das Interesse an einem Politiker verringert. Die Studien 1a und 1b weisen nach Grobheiten auf Twitter einen deutlichen Rückgang bei dem Zugewinn neuer Follower nach. Studie 2 schließlich belegt, dass die Teilnehmer, unabhängig von ihrer politischen Zugehörigkeit, deutlich weniger Interesse an Politikern haben, die jede Höflichkeit vermissen lassen.

Studie 3 weist zusätzlich nach, dass die Teilnehmer ein größeres Interesse an einem zivilisierten politischen Diskurs haben. Anhänger der Republikaner sind in Hinblick auf Unhöflichkeiten von fiktiven republikanischen Politikern toleranter als die befragten Demokraten. Dabei spielt die moralische Missbilligung eines Fehlverhaltens eine Rolle bei der Verringerung des Interesses. Laut den "Social Psychology and Personality Science" veröffentlichten Ergebnnissen sind gezielte Unhöflichkeiten keine wirksame politische Strategie.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
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