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Mi, 07.06.2023 06:15
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pte20230607004 Handel/Dienstleistungen, Politik/Recht

Kampf gegen Alkohol bewirkt das Gegenteil

Multibuy-Verbote kurbeln laut neuer Studie der University of East Anglia den Konsum noch an
"Special Offer": London denkt über Verbot von Mengenrabatten nach (Bild: SK, pixabay.com)

Norwich (pte004/07.06.2023/06:15) - Maßnahmen der britischen Regierung zur Eindämmung des Konsums ungesunder Lebensmittel und Getränke, insbesondere des Verbots von Multibuy-Promotions, könnten nach hinten losgehen. Davor warnen Farasat Bokhari und Paul Dobson von der University of East Anglia ( https://www.uea.ac.uk ).

Konsumfreudige Haushalte im Blick

Die Wissenschaftler haben die Auswirkungen eines solchen Verbots, das in Schottland, Kanada, Schweden, Finnland, der Schweiz und in Irland schon für alkoholische Getränke gilt, auf den Alkoholverkauf in Schottland untersucht. Die Abschaffung von "Kaufe drei, bezahle zwei" und ähnlichen Angeboten hatte den Absatz von alkoholischen Getränken eher noch angekurbelt, da die Einzelhändler dazu übergingen, mehr direkte Rabatte zu geben.

Dadurch seien Menschen mit hohem Konsum ermutigt worden, öfter in den Supermarkt zu gehen und mehr Alkohol zu kaufen. Dadurch steige der Umsatz der Händler. Allerdings würden die Margen reduziert. Bei Haushalten mit niedrigem und mittlerem allgemeinem Konsum änderte sich nichts am Kaufverhalten, so die Wissenschaftler.

Stark veränderte Trinkgewohnheiten

Das Verbot von Multibuy-Angeboten für Lebensmittel und Getränke mit hohem Fett-, Salz- oder Zuckergehalt sollte schon im Oktober 2022 umgesetzt werden, aber die Regierung verschob das Verbot um ein Jahr, weil sie befürchtete, dass die Abschaffung solcher Rabatte die Inflation anheizen und die Kosten für die Verbraucher erhöhen würde. Die beiden Forscher empfahlen der britischen Regierung, ihre Verbotsabsicht noch einmal zu überdenken. Sie halten es für wahrscheinlich, dass es dann so läuft wie in Schottland.

Die Trinkgewohnheiten in Großbritannien haben sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten verändert. Der Alkoholkonsum in lizenzierten Lokalen ging stark zurück, der häusliche Konsum, der von Einzelhändlern gedeckt wird, nahm im Gegensatz dazu stark zu. Folglich hat die Begrenzung des Alkoholkonsums zum Beispiel über die Begrenzung der Öffnungszeiten von Pubs nur noch geringe Wirkung. Deshalb sucht die britische Regierung nach neuen Wegen.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
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