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Mi, 07.06.2023 06:10
pte20230607003 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle
"Känguru-Methode" tut Neugeborenen gut
Haut-zu-Haut-Kontakt sehr wirkungsvoll - Sterblichkeit und Infektionsgefahr sinken signifikant
Neu-Delhi/Puducherry (pte003/07.06.2023/06:10) - Mit der "Känguru-Methode" lässt sich das Sterberisiko von Frühgeborenen um 32 Prozent senken. Sie reduziert auch die Gefahr schwerer Infektionen, und zwar um 15 Prozent. Das haben Forscher am Jawaharlal Institute of Postgraduate Medical Education and Research ( https://jipmer.edu.in ) und am All India Institute of Medical Sciences ( https://www.aiims.edu/en.html ) herausgefunden. Als Känguru-Methode wird in der Neugeborenenmedizin eine Methode bezeichnet, bei der ein Baby Haut an Haut auf den Oberkörper eines Erwachsenen, in den meisten Fällen der Mutter, gelegt wird. Tuch statt Känguru-Beutel In der Praxis werden die Babys nur mit einer Windel bekleidet in ein Tuch gehüllt, das die Mutter auf dem nackten Bauch trägt. So machen es Kängurus, die von der Natur bereits mit einem Beutel ausgestattet sind. Die Methode wurde zunächst in Gebieten angewandt, in denen Inkubatoren nicht verfügbar oder nicht hinreichend zuverlässig waren. Die Forscher Sindhu Sivanandan und Mari Jeeva Sankar haben festgestellt, dass dieser Haut-zu-Haut-Kontakt am wirkungsvollsten ist, wenn er spätestens 24 Stunden nach der Geburt beginnt und mindesten acht Stunden pro Tag praktiziert wird. Über den idealen Zeitpunkt für den Beginn des Eingriffs war bisher wenig bekannt. Daher überprüften die Forscher zahlreiche länderübergreifende Studien zu diesem Thema. Sie verglichen die Ergebnisse der Känguru-Methode mit der konventionellen Versorgung und unterschiedlichen Zeitpunkten des Beginns der Intervention, um zu sehen, welche Auswirkungen dies auf die Neugeborenen- und Säuglingssterblichkeit und schwere Erkrankungen bei niedrigem Geburtsgewicht und Frühgeborenen hatte. Sie nutzten 31 Studien zu 15.559 Säuglingen. 27 davon verglichen die Känguru-Methode mit konventioneller Behandlung, vier befassten sich mit dem Zeitpunkt des Beginns. Weitere Erforschung nötig "Unsere Ergebnisse unterstützen die Praxis der Känguru-Methode bei Frühgeborenen und Säuglingen mit niedrigem Geburtsgewicht, sobald wie möglich nach der Geburt damit zu beginnen und den Kontakt für mindestens acht Stunden am Tag aufrechtzuerhalten. "Künftige Forschung sollte sich auf die Überwindung von Hindernissen und Erleichterungen für eine groß angelegte Implementierung der Methode in Einrichtungen und Gemeinden konzentrieren", empfehlen die indischen Wissenschaftler. "Es werden auch Daten zu langfristigen Ergebnissen der neurologischen Entwicklung der Kinder benötigt", heißt es.
(Ende)
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