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Mi, 07.06.2023 06:05
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pte20230607002 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Social-Posts lassen auf Einkommen schließen

Forscher der Queen Mary University of London haben 2,6 Mio. Beitrage auf Nextdoor analysiert
Nachbarschaft: Digital geäußerte Meinungen können riskant sein (Foto: Daniel Nebrada, pixabay.com)
Nachbarschaft: Digital geäußerte Meinungen können riskant sein (Foto: Daniel Nebrada, pixabay.com)

London (pte002/07.06.2023/06:05) - Aus den Beiträgen eines Nutzers im sozialen Nachbarschaftsnetzwerk Nextdoor ( https://nextdoor.de ) lässt sich dessen Einkommen ableiten. Das haben Forscher der Queen Mary University of London ( https://www.qmul.ac.uk ) herausgefunden, nachdem sie 2,6 Mio. Beiträge in diesem Netzwerk analysiert haben. Auffällige Unterschiede in den Posts von Menschen, die in wohlhabenderen und ärmeren Vierteln leben, hatten zuvor schon vermuten lassen, dass Online-Posting-Aktivitäten von Usern der sozialen Medien deren sozioökonomischen Status aufdecken und die Erstellung von Nutzerprofilen ermöglichen.

Vorteil für Werbetreibende

Wenn Social-Media-Plattformen selbst darangingen, die Einkommen ihrer Nutzer zu erfassen, könnten sie Werbetreibenden zielgerichteter diejenigen empfehlen, die für deren Angebote am besten geeignet seien, vermuten die Forscher. Werbetreibende könnten die Daten auch selbst nutzen, um ihre Umsätze zu erhöhen.

Die Forscher haben 2,6 Mio. Beiträge aus 64.283 Nachbarschaften in den Vereinigten Staaten und 3.325 Nachbarschaften im Vereinigten Königreich gesammelt und analysiert, die zwischen November 2020 und September 2021 auf Nextdoor geteilt wurden. Mit zehn Mio. Nutzern ermöglicht die Plattform verifizierten Einwohnern, Beiträge in Foren zu teilen, die ihrer Nachbarschaft gewidmet sind. Die Studienergebnisse sind in beiden Ländern konsistent.

Reiche fürchten Kriminalität

Bewohner, die in wohlhabenderen Vierteln leben, sind besorgter über Kriminalität, wobei die 20 Prozent der reichsten Viertel etwa 1,5 Mal häufiger über Kriminalität diskutieren als die ärmsten Viertel. Und das, obwohl die Kriminalitätsrate in diesen ärmeren Vierteln 1,3 Mal höher ist. "In wohlhabenderen Vierteln gibt es eine kriminalitätssensiblere Posting-Aktivität, aber insgesamt eine positivere Stimmung in den Posts", so Ignacio Castro, leitender Forscher und Dozent für Datenanalyse an der Universität.

Über gewaltlose Verbrechen wird häufiger diskutiert als über Gewaltverbrechen. Die meisten Trends bei Nutzerinhalten sind in den USA und Großbritannien sehr ähnlich, mit einem bemerkenswerten Unterschied. Über Waffen und Gewaltverbrechen wird in den reicheren Vierteln in den USA mehr diskutiert als in entsprechend situierten in Großbritannien. Das ist bei Vierteln mit mittlerem Einkommen nicht der Fall, heißt es von den Forschern abschließend.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail:
Website: www.pressetext.com
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