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Fr, 02.06.2023 13:55
pte20230602031 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung
Atropin bremst Kurzsichtigkeit bei Kindern ein
Studie der Ohio State University mit 489 Heranwachsenden - 0,01-Prozent-Dosierung hochwirksam
Columbus (pte031/02.06.2023/13:55) - Die erste medikamentöse Therapie zur Verlangsamung des Fortschreitens der Kurzsichtigkeit bei Kindern könnte in Griffweite sein, zeigt eine klinische Studie unter der Leitung der Ohio State University ( https://www.osu.edu ). Während der drei Jahre der Laufzeit der Erhebung haben die Forscher bei 489 Kindern eine geringe Dosis von Atropin, hergestellt von Vyluma ( https://vyluma.com ), täglich in jedes Auge verabreicht. Ziel war es, Brillenrezepte einzuschränken und die Verlängerung des Auges bei kurzsichtigen Kindern zwischen sechs und zehn Jahren zu verhindern. Kleine Augäpfel als Ziel Diese Verlängerung führt zu Kurzsichtigkeit, die bei jungen Kindern beginnt, sich im Teenageralter verschlimmert, bevor sie sich bei den meisten Menschen stabilisiert. Kurzsichtigkeit erhöht das spätere Risiko für eine ganze Reihe an Erkrankungen und die meisten Korrekturlinsen tragen nicht dazu bei, das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit zu stoppen. Die Forschungsergebnisse wurden in "JAMA Ophthalmology" veröffentlicht. Laut der leitenden Wissenschaftlerin Karla Zadnik geht die Idee, die Augäpfel kleiner zu halten, nicht nur davon aus, dass die Brillengläser dünner sind, sondern dass die Betroffenen auch nach dem 70. Geburtstag nicht an einer Einschränkung ihrer Sehkraft leiden. Bereits vor Jahren haben Studie mit Tieren gezeigt, dass Atropin das Wachstum des Auges verlangsamt. Bedenken hinsichtlich der Beeinflussung der Nachsicht und wegen der Pupillenerweiterung beeinträchtigten frühe Überlegungen zur Behandlung von Kurzsichtigkeit. Kaum Nebenwirkungen Die aktuelle doppelblinde randomisierte Phase-3-Studie beurteilt die Sicherheit und Wirksamkeit von zwei Lösungen mit einer geringen Dosierung. Dabei handelt es sich um Konzentrationen von 0,01 oder 0,02 Prozent respektiv um ein Blindpräparat. Die Behandlung von jedem Kind bestand aus einem täglichen Tropfen pro Auge, der beim Schlafengehen verabreicht wurde. Damit konnten auch etwaige negative Auswirkungen auf das Sehen verhindert werden, heißt es. Die deutlichsten Verbesserungen hat die Lösung mit 0,01 Prozent Atropin gebracht. Obwohl die höhere Dosierung das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit besser als das Blindpräparat verlangsamt hat, fallen die Ergebnisse weniger einheitlich aus. Das Einbeziehen eines Maßstabs für das Wachstum des Auges ist dabei ein Schlüsselbereich der Studie, da heute die axiale Verlängerung als so wichtig, wenn nicht wichtiger als die Verschreibung von Brillen, angesehen wird. Die Sicherheit des Medikaments wurde bei einem größeren Sample von 573 Teilnehmern untersucht. Dazu gehörten Kinder zwischen drei und 16 Jahren. Beide Dosierungen erwiesen sich als sicher und wurden gut vertragen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehörten Lichtempfindlichkeit, allergische Bindehautentzündung, Irritationen der Augen, erweiterte Pupillen und unscharfes Sehen. Den Forschern nach hat es jedoch nur wenige Berichte über derartige Nebenwirkungen gegeben.
(Ende)
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