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Fr, 19.05.2023 06:15
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pte20230519004 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Schmerzpatienten nehmen Opioide langfristig

Studie der University of Manchester hat die Daten von mehr als 840.000 Personen ausgewertet
Opioide: Langzeiteinnahme nimmt immer weiter zu (Foto: pixabay.com, Olga Oginskaya)
Opioide: Langzeiteinnahme nimmt immer weiter zu (Foto: pixabay.com, Olga Oginskaya)

Manchester (pte004/19.05.2023/06:15) - Patienten mit rheumatischen Erkrankungen und Krankheiten des Bewegungsapparats sind für eine langfristige Einnahme von Opioiden anfällig. Bei bis zu einer von drei Personen mit rheumatoider Arthritis oder Fibromyalgie, die diese Medikamente zum ersten Mal einnehmen, besteht ein entsprechendes Risiko, zeigt eine Studie unter der Leitung der University of Manchester ( https://www.manchester.ac.uk ). Den Betroffenen werden oft Opioide zur Behandlung ihrer Schmerzen verschrieben. Ein Teil wird diese Medikamente langfristig einnehmen und ist den damit verbundenen Risiken einer Abhängigkeit und schädlichen Nebenwirkungen ausgesetzt.

22 Prozent stark betroffen

Für die Ermittlung des Anteils an Patienten, die in eine langfristige Einnahme übergehen und frisch mit der Einnahme begonnen haben, werteten die Forscher die anonymisierten Krankenakten von 841.047 Erwachsenen aus. Ihre Daten wurden in die landesweite und repräsentative Datenbank Clinical Practice Research Datalink ( https://cprd.com ) aufgenommen. Bei 12.260 Personen wurde eine rheumatoide Arthritis diagnostiziert, bei 5.195 eine psoriatische Arthritis, bei 3.046 eine axiale Spondyloarthritis, von dem systemischen Lupus Erythematodes (SLE) waren 3.081 Personen betroffen, 796.276 Patienten litten an Arthrose und 21.189 Studienteilnehmer an einer Fibromyalgie.

Allen Patienten wurde bis zu sechs Monate zuvor ein Opioid neu verschrieben. Die Diagnosen wurden zwischen Januar 2006 und Ende Oktober 2021 gestellt. Alle Teilnehmer wurden mindestens ein Jahr lang begleitet. Die langfristige Einnahme wurde je nach dem Ausmaß der Verschreibungen in drei Kategorien aufgeteilt. Bei einem breiten Einsatz des Medikaments lagen innerhalb der ersten zwölf Monate mehr als drei Rezepte für Opioide in monatlichen Abständen vor. Insgesamt wurden 1.081.216 neue Fälle von Opioid-Einnahmen bei allen Patienten festgestellt. Etwas weniger als 17 Prozent wechselten im niedrigen Standardbereich zur Langzeiteinnahme, elf Prozent waren bereits stärker betroffen und 22 Prozent entfielen in die Kategorie einer breiten Einnahme. Mit rund 97 Prozent der neu verschriebenen Medikamente entfiel der überwiegende Großteil der Patienten auf die breite Definition. Fast die Hälfte der Betroffenen erfüllte alle drei Kriterien.

Fibromyalgie bleibt führend

Auf Patienten mit Fibromyalgie entfällt der größte Anteil der Patienten mit einer langfristigen Einnahme. Dabei handelt es sich um 27 Prozent, 21 Prozent und 34 Prozent in den jeweiligen Kategorien und 34 Prozent bei jeder der jeweiligen Definitionen. Darauf folgen die Patienten mit rheumatoider Arthritis, hier liegen die Werte bei 26 Prozent, 18,5 Prozent und 32 Prozent. Bei der axialen Spondyloarthritis liegen die Prozentsätze mit 24 Prozent, 17 Prozent and 30 Prozent ähnlich hoch. Der geringste Anteil an Patienten mit einer spätere Langzeiteinnahme litt an einer Osteoarthritis.

Hier liegen die respektiven Prozentsätze bei 16,5 Prozent, elf Prozent und 21,5 Prozent. Der Anteil der Patienten mit SLE und Fibromyalgie, die dazu übergingen Opioide langfristig einzunehmen, ist zwischen 2006 und 2019 deutlich angestiegen, und zwar von 22 Prozent auf 33 Prozent. 2020 schließlich wurde bereits ein Wert von 29 Prozent erreicht. Ein statistisch signifikanter Rückwärtstrend konnte bei Patienten mit rheumatoider Arthritis festgestellt werden. Trotzdem blieb der allgemeine Anteil mit 24,5 Prozent im Jahr 2020 hoch. Details wurden in "Annals of the Rheumatic Diseases" veröffentlicht.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
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