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Mi, 17.05.2023 06:05
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pte20230517002 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Stickstoffdünger kein Allheilmittel für Böden

Laut Wissenschaftlern der University of Illinois kommt es auf den Zeitpunkt und die Bodengüte an
Düngen nach der Ernte: Dieses Prozedere ist oftmals kontraproduktiv (Foto: Hebi B., pixabay.com)
Düngen nach der Ernte: Dieses Prozedere ist oftmals kontraproduktiv (Foto: Hebi B., pixabay.com)

Urbana-Champaign (pte002/17.05.2023/06:05) - Nährstoffarme Böden lassen sich mit extra viel Stickstoffdünger nicht verbessern. Das zeigt ein Team um Richard Mulvaney von der University of Illinois ( https://nres.illinois.edu ) und seine Doktorandin Tanjila Jesmin. Bisher haben viele Landwirte angenommen, dass dieser Dünger zusammen mit Kohlenstoff als organisches Material im Boden gespeichert wird, wenn Mikroben Ernterückstände zersetzen.

Stickstoff animiert Mikroben

Die Forscher haben die Zersetzung von Maisrückständen in nährstoffreichen und -armen Böden jeweils mit und ohne Stickstoffdünger verglichen. Das Ergebnis: "Maisrückstände zersetzten sich in nährstoffarmen Böden deutlich schneller als in einem fruchtbaren Boden, vor allem, wenn wir Stickstoff hinzufügten, der mikrobielle Aktivität anregte", so Jesmin.

Die Erklärung liefert Mulvaney. Arme Böden enthalten weniger poröse Partikel, die Mikroben beherbergen. Diese gewissermaßen heimatlosen Mikroorganismen streifen frei umher und verwandeln alles organische Material. Es verbleibe also weniger Kohlenstoff im Boden, der diesen verbessern könnte. Bei der Umwandlung entstehe CO2 als Nebenprodukt.

Vor Aussaat besser nicht pflügen

Um herauszufinden, wie Böden mit unterschiedlicher Fruchtbarkeit in Gegenwart von Maisrückständen Kohlenstoff mineralisieren, hat Jesmin zwei Bodenproben im Labor untersucht. Sie stammen von Äckern in Zentral-Illinois. Eine der Proben hatte einen hohen natürlichen Stickstoffgehalt, die andere einen sehr geringen, weil er durch den kontinuierlichen Anbau von Mais weitgehend aufgebraucht war. In beide Proben arbeitete sie Maiserntereste ein und düngte sie mit Kaliumnitrat beziehungsweise Ammoniumsulfat.

"Kaliumnitrat beschleunigte die Zersetzung von organischem Material in stickstoffarmen Böden, wohingegen Ammoniumsulfat in stickstoffreichen Böden eine größere Wirkung hatte", so die Beobachtung von Jesmin in dem zwei Monate dauernden Experiment. "Es ist also nicht möglich, arme Böden mit Stickstoffdünger zu verbessern", schlussfolgert Mulvaney.

Seiner Meinung nach wäre es für die Bodenbeschaffenheit besser, wenn der Stickstoffdünger während der Vegetationsperiode ausgebracht würde, sodass die Pflanzen ihn direkt nutzen könnten. Eine Düngung nach der Ernte, gewissermaßen auf Vorrat, bringe nichts, eben weil organisches Material, ein wichtiger Bodenverbesserer, schnell abgebaut würde. Hilfreich könnte auch Direktsaat sein, also das Aussäen ohne vorherige Bodenbearbeitung wie dem Pflügen.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
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Website: www.pressetext.com
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