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Di, 16.05.2023 10:30
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pte20230516019 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Zebrafinken: Wissen um "Liebeshormon" dient Autismusforschung

Oxytocin entscheidend für Gesangskunde - Soziales Lernen auf Menschen übertragbar
Zebrafink: Vogel ist dem Menschen durchaus ähnlich (Foto: pixabay.com, Mehran B)
Zebrafink: Vogel ist dem Menschen durchaus ähnlich (Foto: pixabay.com, Mehran B)

Atlanta (pte019/16.05.2023/10:30) - Oxytocin, das so genannte Liebeshormon, spielt eine Schlüsselrolle beim Gesangslernen junger Zebrafinken, wenn diese ältere Vögel imitieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Emory University ( https://www.emory.edu ). Laut der Erstautorin Natalie Pilgeram zeigte sich, dass dieses Liebes- und Belohnungshormon speziell bei männlichen Exemplaren ab sehr jungem Alter beim Erlernen des Singens entscheidend ist. Damit gibt es neue Erkenntnisse in der Neurochemie des sozialen Lernens, die Einfluss auf die Forschung zum Sprachlernen bei anderen Tieren und Menschen, speziell bei Autisten, nehmen können.

Laut der Seniorautorin Donna Maney weisen die Studienergebnisse darauf hin, dass die Neurochemie früher sozialer Bindungen, speziell beim Spracherwerb, in der Autismusforschung von Bedeutung sein könnte. Junge männliche Zebrafinken lernen zu singen, indem sie einem erwachsenen männlichen Lehrer zuhören. Sie suchen sich dabei den Vogel aus, dem sie zuhören wollen. Dabei handelt es sich normalerweise um ihren biologischen Vater oder einen Stiefvater, der sie füttert. Dieser soziale Vorgang ähnelt der Art und Weise, wie auch Kinder das Sprechen lernen. Damit werden die Vögel zum Labormodell für neurale Grundlagen des sozialen stimmlichen Lernens.

Lernen vom Vertrauten

Die in "Scientific Reports" veröffentlichten Forschungsergebnisse zeigen, wie Oxytocin, das für soziale Bindungen entscheidend ist, junge Zebrafinken beeinflusst, die nur dem Gezwitscher von unbekannten männlichen Tieren ausgesetzt sind. In Versuchen wurden die Oxytocin-Rezeptoren der Jungtiere blockiert, während sie einem männlichen Tier zuhörten. Dies führte zu einer Befangenheit gegenüber dem Gezwitscher dieses Vogels. Stattdessen zogen sie es in der Folge vor, dem Vogel zuzuhören und sein Gezwitscher zu lernen, das sie gehört hatten, als ihre Oxytocin-Rezeptoren normal funktionieren durften.

Frühe Prägung bleibt

Laut Pilgeram müssen die jungen Vögel soviel wie möglich von ihrem Umfeld lernen. Wie bei der menschlichen Entwicklung richtet sich ihre größte Aufmerksamkeit dabei auf die unmittelbaren Bezugstiere. Mit dem Erreichen des 100. Tages ihres Lebens singen die meisten männlichen Zebrafinken das Lied ihres Vaters. Dann sind sie erwachsen und behalten dieses Gezwitscher für den Rest ihres Lebens bei. Je stärker ein männlicher Zebrafink zu Beginn seines Lebens das Gezwitscher des Vaters bevorzugt, desto mehr entspricht es später dem Gezwitscher des erwachsenen Vogels. Diesen Zusammenhang hatte Maney bereits in früheren Studien belegt.

Bedeutung von Oxytocin nachgewiesen

Für die aktuelle Studie wollten die Forscher testen, ob das Oxytocin-System bei dieser Präferenz eine Rolle spielt. Dafür wurden umfangreiche Tests im Labor durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass die jungen Tiere in einem frühen Stadium der Entwicklung das Gezwitscher bevorzugten, dass sie gehört hatten, als ihr Oxytocin nicht blockiert war. Laut Pilgeram weisen die Forschungsergebnisse darauf hin, dass das Oxytocin-System dabei eine Rolle spielt, wie ein Tier entscheidet, wohin sich schon sehr früh im Leben seine Aufmerksamkeit richtet .

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
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