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Do, 04.05.2023 06:00
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pte20230504001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Boxen verbessert Lebensqualität bei Parkinson

Symptome nach 15 Wochen Training geringer - Wissenschaftler arbeiten an Therapie für Alltag
Boxen: Sport hilft bei Patienten mit Parkinson (Foto: pixabay.com, Valentin Tikhonov)
Boxen: Sport hilft bei Patienten mit Parkinson (Foto: pixabay.com, Valentin Tikhonov)

Perth (pte001/04.05.2023/06:00) - Boxen verbessert die Lebensqualität von Parkinson-Patienten. Zu dem Schluss kommen Forscher der Edith Cowan University ( https://www.ecu.edu.au ) (ECU), das Perron Institute ( https://www.perroninstitute.org ) und der Boxer Rai Fazio. Details wurden in "Physical Medicine and Rehabilitation" publiziert.

Boxen bei Patienten beliebt

In Zusammenarbeit mit dem Sir Charles Gairdner Hospital und der University of Western Australia haben zehn Personen mit Parkinson im Frühstadium 15 Wochen lang je drei einstündige Box-Einheiten pro Woche absolviert. Die Teilnehmer kämpften dabei nicht mit einer realen Person, sondern mit einem FightMaster Boxing Trainer. Dabei handelt es sich um ein im Handel erhältliches Gerät, das auf einem Ständer angebracht über elf gepolsterte Ziele für die Schläge verfügt.

Das Programm bestand aus drei deutlich voneinander getrennten Bereichen. Zuerst erfolgte eine Einführung in das Boxen, dann ein sehr intensives Training und im Anschluss ein kognitiv anspruchsvoller Teil. Die Teilnehmer absolvierten zwei bis drei Minuten lange "Runden", bei denen sie aufgefordert wurden, die verschiedenen Ziele in unterschiedlicher Abfolge zu treffen. Darauf folgten jedoch nicht mehr als zwei Minuten Pause. Laut Travis Cruickshank vom Centre for Precision Health der ECU wird Boxen bei Parkinson-Patienten immer beliebter. Gleichzeitig lägen aber nur wenige wissenschaftliche Belege dafür vor, dass dieser Sport auch von Nutzen ist.

Die Teilnehmer waren während des gesamten Trainings mit einem Pulsmesser ausgestattet. Daher verfügten die Forscher über genaue Daten zur Herz-Kreislauf-Belastung. Zusätzlich wurde das wahrgenommene Ausmaß der körperlichen und kognitiven Anstrengung festgestellt. Diese Trainingseinheiten erwiesen sich in der Folge als sicher, wurden gut vertragen und die Patienten hatten dabei viel Spaß.

Wirksamkeit nachgewiesen

Nach Beendigung des Programms verbesserten neun von zehn Patienten ihre Werte bei der "Unified Parkinson's Disease Rating Scale". Sie wird dafür eingesetzt, um das Fortschreiten und die Schwere der Erkrankung festzustellen. Zusätzlich berichteten die Patienten, dass die Erschöpfung weniger geworden war und sie besser schlafen konnten. Laut Cruickshank hat das Boxen in der Gruppe viele Vorteile, da mehrere Bereiche der Behandlung miteinander kombiniert werden. Dazu gehören das Training, die kognitive Stimulation und das Knüpfen von Kontakten.

Cruickshank zufolge dient Boxen bei Patienten mit Parkinson im Frühstadium als sinnvolle Möglichkeit zur Behandlung. Trotz der großen Intensität der Trainingseinheiten berichteten die Teilnehmer weder von der Zunahme eines Muskelkaters noch von schweren Verletzungen. Beides wäre bei den Betroffenen zu erwarten. Entscheidend war auch, dass alle Teilnehmer das immerhin 15 Wochen dauernde Programm zu einem Prozentsatz von fast 97 Prozent beendeten. Laut dem Forscher kauften sich nach Beendigung der Studie alle Teilnehmer für zu Hause einen FightMaster. In Zukunft könnten derartige Programme also mit der entsprechenden Betreuung aus der Ferne fast überall durchgeführt werden.

Laut Cruickshank soll die Wirksamkeit dieses Ansatzes in einem nächsten Schritt mit einer größeren Gruppe von Patienten in verschiedenen Stadien der Erkrankung getestet werden. Der Experte geht auch davon aus, dass diese Therapie bei anderen neurologischen Erkrankungen wie der Huntington-Krankheit, Multipler Sklerose, Schlaganfällen oder traumatischen Gehirnverletzungen eingesetzt werden könnte.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
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