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Do, 27.04.2023 10:30
pte20230427030 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung
Ethanoldampf hilft bei Atemwegsinfektionen
Künftige Pandemien lassen sich laut japanischen Forschern auf diese Weise sogar verhindern
Okinawa (pte030/27.04.2023/10:30) - Das Einatmen geringer Konzentrationen von Ethanoldampf deaktiviert bei Mäusen das Influenza-A-Virus ohne schädliche Nebenwirkungen, wie eine Studie des Okinawa Institute of Science and Technology ( https://www.oist.jp ) zeigt. Laut den Forschern lassen sich mit diesem Verfahren auch ähnliche Viren behandeln. Dazu gehört auch das Virus, das COVID-19 verursacht. Tsumoru Shintake, der die Quantum Wave Microscopy Unit ( https://groups.oist.jp/qwmu ) der Universität leitet, hat den neuen Ansatz gemeinsam mit Hiroki Ishikawa, dem Leiter der Immune Signal Unit ( https://www.oist.jp/research/research-units/isu ), bereits erfolgreich getestet. Wirksames Desinfektionsmittel Laut dem ebenfalls beteiligten Forscher Miho Tamai handelt es sich bei Ethanol um ein wirksames Desinfektionsmittel, das bereits für die Oberfläche des Körpers eingesetzt wird. Die Wissenschaftler wollten daher herausfinden, ob auch im Inneren des Körpers eine entsprechende Wirksamkeit gegeben ist. Dafür wurde in einem kleinen Behälter mittels eines Luftbefeuchters Ethanoldampf hergestellt. Wurden Mäuse mit Influenza A infiziert und atmeten in der Folge den Dampf zehn Minuten lang ein, kam es zu einer Deaktivierung des Virus. Die Influenza-A-Viren sammeln sich in einer dünnen flüssigen Schicht an, die die Lungenzellen bedecken, die die Oberfläche der Atemwege bedecken. Die Forscher nehmen an, dass der Ethanoldampf die Ethanolkonzentration in der Flüssigkeit auf 20 Prozent erhöht, damit eine Infektion erfolgreich behandelt wird. Diese Konzentration erwies sich im Labor bei den Tests mit Mäusen als nicht giftig. Bei Körpertemperatur kann eine Ethanolkonzentration im Ausmaß von 20 Prozent nicht nur das Influenza-A-Virus inaktivieren, sondern auch verhindern, dass sich das Virus im Inneren dieser Zellen reproduziert. Breite Wirksamkeit nachgewiesen Ishikawa zufolge lässt sich der Ansatz durchaus bei der nächsten Pandemie einsetzen. Shintake betont, dass die Wirksamkeit dieses Verfahrens nicht von der jeweiligen Variante des Virus abhängt. Er geht sogar davon aus, dass dieses Verfahren eine künftige Pandemie stoppen könnte. Von Versuchen, sich selbst mit Ethanoldampf zu behandeln, raten die Wissenschaftler jedoch ab. Ishikawa nach könnten dabei schwere Nebenwirkungen auftreten oder das Risiko einer Explosion bestehen. Details wurden im "Journal of Infectious Diseases" veröffentlicht.
(Ende)
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