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Di, 25.04.2023 14:35
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pts20230425032 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung
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Neueste Behandlungsmöglichkeiten für Hautkrebs: Verbesserte Prognosen dank moderner Therapien

Pressegespräch zum Thema Hautkrebs
Pressegespräch zum Thema Hautkrebs
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Wien (pts032/25.04.2023/14:35) - Seit Anfang des neuen Jahrtausends hat sich die Behandlung von Hautkrebs enorm verbessert. Selbst bei einigen sehr bösartigen Formen sind die Heilungsraten dramatisch gestiegen - und dies sogar in fortgeschrittenen Stadien. Im Hautkrebs-Awareness-Monat Mai dreht sich alles um Prävention, Diagnose und Behandlung der verschiedenen Hautkrebsarten.

Hauptrisikofaktor für die meisten Hautkrebsformen ist lange und intensive Sonnenlicht-Exposition. Der beste Schutz vor der Tumorbildung ist das Vermeiden langer Aufenthalte in der Sonne und die Anwendung effektiver Sonnenschutzmaßnahmen. Darüber hinaus sollte sich jeder Mensch zumindest einmal jährlich einer hautärztlichen Kontrolle unterziehen. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht in vielen Fällen die vollständige chirurgische Entfernung einer verdächtigen Hautveränderung - egal, ob diese (noch) harmlos oder bereits bösartig ist. Neben dieser Strategie stehen insbesondere für fortgeschrittene Hauttumoren innovative und vielfach hoch effektive Optionen zur Verfügung.

Fortschritte in der Melanombehandlung

Das Melanom ist ein Tumor, der von den pigmentbildenden Zellen der Haut (Melanozyten) ausgeht. Laut Statistik Austria wird in Österreich pro Jahr bei rund 1.500 Menschen ein malignes Melanom diagnostiziert. Rund 370 Personen sterben infolge dieser Krebserkrankung (1). Sie ist damit für 90 Prozent der Sterbefälle von Hautkrebs verantwortlich. "Die Gefährlichkeit besteht in der hohen Neigung, bereits in frühen Phasen Metastasen zu setzen. Daher gilt es, das Melanom möglichst früh zu erkennen und operativ zu entfernen", berichtet a.o. Univ.-Prof. Dr. Christoph Höller, Universitätsklinik für Dermatologie, MedUni Wien / AKH Wien. Mittlerweile können die Überlebensraten auch bei bereits bestehenden Metastasen deutlich verbessert werden. Beispielsweise zeigen Langzeitdaten für die kombinierte Immuntherapie Ipilimumab plus Nivolumab, dass nach einer Beobachtungszeit von mittlerweile 7,5 Jahren mehr als 50 Prozent der Patient:innen noch am Leben sind, selbst wenn sie bereits inoperabel metastasiert waren. Vor 15 Jahren - zu Zeiten der Chemotherapie - waren es im besten Fall 3-5 Prozent.

Relativ neu ist, dass innovative Ansätze zunehmend bereits zur Vorbeugung von Metastasen zum Einsatz kommen. Durch einen frühen Behandlungsbeginn gelingt es bereits, in etwa der Hälfte der Fälle Tumorrezidive zu verhindern. Darüber hinaus weisen Phase-II-Studiendaten auf Vorteile einer neoadjuvanten, also bereits präoperativ begonnenen Immuntherapie hin.

Weißer Hautkrebs

Weißer Hautkrebs ist die mit Abstand häufigste bösartige Tumorerkrankung des Menschen. In Österreich erkranken jährlich über 30.000 Menschen daran (2). Die häufigsten Vertreter sind Basalzell- und Plattenepithelkarzinome. Da sie nur selten Metastasen bilden, ist durch vollständige chirurgische Entfernung des Tumors in den meisten Fällen eine Heilung möglich. "Neben herkömmlichen Therapien etablieren sich zunehmend auch moderne Substanzen, allen voran Immuntherapien", erläutert a.o. Univ.-Prof. Dr. Rainer Kunstfeld, Universitätsklinik für Dermatologie, MedUni Wien / AKH Wien.

Basalzellkarzinome

Vor rund zehn Jahren wurden sogenannte Hedgehog-Inhibitoren zur oralen Behandlung von fortgeschrittenen Basalzellkarzinomen, die durch eine Operation oder Strahlentherapie nicht behandelt werden können, eingeführt. Sie blockieren einen bestimmten Signalweg, der einen Wachstumsstimulus für Basalzellkarzinomzellen gibt.

Auch Immuntherapien, welche das Immunsystem gegen den Tumor aktivieren, halten Einzug in die Behandlung von weißem Hautkrebs. Beispielsweise ist der PD1-Antikörper Cemiplimab seit knapp zwei Jahren zur Behandlung beim inoperablen, fortgeschrittenen Basalzellkarzinom, das nicht ausreichend auf Hedgehog-Inhibitoren anspricht, zugelassen.

Aktuell wird ein weiterer innovativer Ansatz zur Behandlung ausgedehnter Basalzellkarzinome geprüft. Dabei wird ein onkolytisches Virus - konkret ein abgeschwächtes, nicht mehr ansteckendes Herpes-Virus - in das Basaliom gespritzt. Daraufhin schrumpft der Tumor im Sinne eines sogenannten Down-Staging und kann leichter herausgeschnitten werden. Die unter der Bezeichnung T-Vec (Talimogen laherparepvec) laufende Therapie besitzt lokal und systemisch aktivierende Effekte auf das Immunsystem. Sie ist bereits beim Melanom, z.B. bei kutanen Metastasen, zugelassen.

Plattenepithelkarzinome

Beim fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinom bekommen Immuntherapien einen zunehmenden Stellenwert. Der PD-1-Antikörper Cemiplimab ist bereits zugelassen. In klinischen Studien in Österreich werden aber auch schon neue Immuntherapiekombinationen aus PD-1- und LAG-3-Antikörpern auf ihre Wirksamkeit getestet.

Seltene Hautkrebsarten

Seltene bösartige Hauttumoren sind teilweise hochmaligne Erkrankungen. Sie machen in Summe nur etwa zwei Prozent aller bösartigen Hauttumoren aus, sind jedoch für bis zu 25 Prozent aller Hautkrebs-assoziierten Todesfälle verantwortlich (2). Zu den seltenen Hauttumoren gehören u.a. Merkelzellkarzinome, Haut-Lymphome sowie Angiosarkome. "Aufgrund ihrer Aggressivität und ihrem teilweise unvorhersehbaren Verlauf erfordern sie individuell maßgeschneiderte Behandlungs- und Nachsorgestrategien", betont Prim. Priv.-Doz. Dr. Christian Posch, PhD, Leiter der Dermatologischen Abteilung Klinik Hietzing. Neben Standardtherapien erlangen auch moderne Substanzen zunehmende Bedeutung. Die Behandlung sollte an spezialisierten Zentren erfolgen.

Verein "Leben mit Krebs" lädt Betroffene und Angehörige am 25. Mai 2023 zu einem hybriden Info-Abend

Für Patient:innen mit Hautkrebs sind dank innovativer Optionen die Chancen auf Heilung oder zumindest ein langes Überleben bei guter Lebensqualität in den letzten Jahren deutlich gestiegen. "Relativ neu ist, dass die modernen Behandlungsansätze nicht nur in Frühstadien Anwendung finden, sondern auch in fortgeschrittenen Stadien mit zunehmendem Erfolg eingesetzt werden", so Univ.-Prof. Dr. Gabriela Kornek, Ärztliche Direktorin des AKH Wien, Präsidentin des Vereins "Leben mit Krebs".

Der Verein organisiert regelmäßig themenspezifische Informationsveranstaltungen. Umfassende und gut verständliche Aufklärung ist besonders wichtig, um Betroffenen einerseits Angst zu nehmen sowie andererseits ihre Bereitschaft zu erhöhen, Medikamente vorschriftsmäßig einzunehmen und damit eine gute Wirksamkeit zu erreichen.

Am Donnerstag, 25. Mai 2023 , findet von 17 bis 19 Uhr ein Vortragsabend für Betroffene und Interessierte im Apothekertrakt des Schlosses Schönbrunn statt. Die Vorträge werden auch online per Livestream übertragen. Namhafte Expert:innen wie Univ.-Prof. Dr. Gabriela Kornek, Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Erika Richtig, a.o. Univ.-Prof. Dr. Rainer Kunstfeld und Univ.-Prof. Dr. Robert Loewe werden neueste Erkenntnisse präsentieren und im Anschluss für Fragen zur Verfügung stehen. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung erforderlich unter: https://bit.ly/HautkrebsAwareness2023 ( https://bit.ly/HautkrebsAwareness2023 )

Nähere Informationen: http://www.leben-mit-krebs.at

Quellen:

(1) Statistik Austria: Krebserkrankungen in Österreich 2022.

(2) Österreichische Krebshilfe 2021: Hautkrebs. Diagnose – Therapie – Nachsorge, http://www.krebshilfe.net

(Ende)

Aussender: Hennrich.PR
Ansprechpartner: Daniela Hennrich
Tel.: +43 1 879 99 07
E-Mail:
Website: www.hennrich-pr.at
Hennrich.PR
   
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