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Di, 25.04.2023 10:30
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pte20230425019 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Indien: Dicke Luft schädigt Kleinkinder massiv

Partikel fester Brennstoffe beim Kochen gelangen in das Gehirn und beeinträchtigen die Kognition
Luftmessung: Kochen in indischen Wohnräumen verschlechtert Luftqualität (Foto: uea.ac.uk)
Luftmessung: Kochen in indischen Wohnräumen verschlechtert Luftqualität (Foto: uea.ac.uk)

Norwich (pte019/25.04.2023/10:30) - Schlechte Luftqualität könnte bei Babys und Kleinkindern zu kognitiven Defiziten führen, sagen Forscher der University of East Anglia ( https://www.uea.ac.uk ). Das Team unter der Leitung von John Spencer stellt einen Zusammenhang zwischen der schlechten Luftqualität in Indien und einer beeinträchtigten Kognition bei Kindern unter zwei Jahre her. Ohne entsprechende Maßnahmen könnte diese negative Auswirkung auf die langfristige Entwicklung des Gehirns für die Betroffenen lebenslange Folgen haben. Details wurden in "eLife" veröffentlicht.

Fatale partikelförmige Fragmente

Laut Spencer gelangen winzige partikelförmige Fragmente aus der Luftdurch die Atemwege ins Gehirn. Das Team hat mit Familien gearbeitet, die in Indien in ländlichen Regionen leben. Es galt herauszufinden, wie sich die Luftqualität in den Wohnräumen auf die Kognition der Kinder auswirkt. Die Forscher arbeiteten dabei mit dem Community Empowerment Lab ( https://www.community.org.in ) zusammen. Die internationale Organisation in den Bereichen Gesundheit und Innovation engagiert sich zusammen mit ländlichen Gemeinden für einen Ausbau der Forschung.

Die teilnehmenden Familien stammten aus Shivgarh, einer ländlichen Gemeinde in Uttar Pradesh, und hatten unterschiedliche sozioökonomische Hintergründe. Dabei handelt es sich um einen der ärmsten Bundesstaaten Indiens, der am stärksten von der schlechten Luftqualität betroffen ist. Bei 215 Kleinkindern wurde das visuelle Arbeitsgedächtnis und die visuelle Verarbeitungsgeschwindigkeit mittels einer eigens entwickelten kognitiven Aufgabe beurteilt. Die Untersuchungen fanden zwischen Oktober 2017 und Juni 2019 statt.

Auf einem Display wurden den Kindern zuerst blinkende bunte Quadrate gezeigt, die nach jedem Blinken die gleichen waren. Bei der zweiten Aufgabe veränderte sich ein buntes Quadrat nach jedem Blinken. Laut Spencer beruht diese Aufgabe auf der Neigung der Kinder von etwas wegzuschauen, das sie bereits kennen und sich für neue Eindrücke zu interessieren. "Wir wollten herausfinden, ob die Kinder die Veränderung erkennen konnten und wie gut sie abscheiden, wenn die Aufgabe durch mehr Quadrate erschwert wird."

Messgeräte in den Wohnräumen

Zusätzlich haben die Forscher Messgeräte für die Luftqualität in den Wohnräumen der Kinder eingesetzt. Dabei wurden die Emissionswerte und die Luftqualität festgestellt. Zusätzlich wurde auch der sozioökonomische Status der Familien berücksichtigt. Laut Spencer beweist diese Studie erstmals den Zusammenhang zwischen schlechter Luftqualität und beeinträchtigter visueller Wahrnehmung in den ersten beiden Lebensjahren. Gerade in diesem Zeitraum ist das Wachstum des Gehirns auf dem Höhepunkt.

Ein Schlüsselfaktor, den die Forscher untersucht haben, war der Brennstoff, der zu Hause häufig zum Kochen eingesetzt wird. So war die Luftqualität in Haushalten schlechter, die feste Brennstoffe wie eine Mischung aus Kuhmist und Stroh verwendeten. Spencer zufolge stellen daher Initiativen zur Verringerung der Emissionen beim Kochen einen Schlüsselfaktor für die Intervention dar. In Übereinstimmung mit dem Ziel hat die indische Regierung das Programm "Ujjwala Yojana" gestartet. So sollen unter der Armutsgrenze lebende Frauen mit Flüssiggas versorgt werden.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail:
Website: www.pressetext.com
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