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Do, 20.04.2023 13:00
pts20230420020 Unternehmen/Wirtschaft, Technologie/Digitalisierung
Linux Malware als Beweis: Hackergruppe Lazarus steckt hinter der 3CX Supply Chain Attacke
ESET-Experten entdecken Verbindung zum Cyberangriff auf 3CX
Jena (pts020/20.04.2023/13:00) - Mit der Operation DreamJob greift die APT (Advanced Persistent Threat)-Gruppe Lazarus erstmals auch gezielt Linux-Nutzer an. Prominentestes Opfer ist der VoIP-Software-Entwickler 3CX. Die Forscher des IT-Sicherheitsherstellers ESET konnten den kompletten Ablauf der Operation rekonstruieren und so nachweisen, dass die mit Nordkorea verbündeten Hacker hinter den sogenannten Supply Chain-Angriffen ("Lieferkettenangriff") stecken. Das Unheil nimmt mit einem gefälschten Jobangebot als Zip-Datei seinen hinterhältigen Lauf und endet mit der Schadsoftware SimplexTea. Die Linux-Backdoor wird über ein OpenDrive-Konto verteilt. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die ESET Forscher auf WeLiveSecurity. "Nach unseren jüngsten Entdeckungen haben wir weitere stichhaltige Beweise gefunden, dass die Lazarus-Gruppe hinter dem Supply Chain-Angriff auf 3CX steckt. Diese Verbindung wurde von Anfang an vermutet und seitdem von mehreren Sicherheitsforschern nachgewiesen", sagt ESET-Forscher Peter Kálnai. "Diese kompromittierte Software, die in verschiedenen IT-Infrastrukturen eingesetzt wird, ermöglicht das Herunterladen und Ausführen jeglicher Art von Nutzdaten, die verheerende Auswirkungen haben können. Die Heimlichkeit eines Supply Chain-Angriffs macht diese Methode der Malware-Verbreitung aus Sicht der Angreifer sehr attraktiv. Lazarus hat diese Technik bereits in der Vergangenheit eingesetzt", erklärt Kálnai. "Interessant ist auch, dass Lazarus native Malware für alle wichtigen Desktop-Betriebssysteme produzieren und nutzen kann: Windows, macOS und Linux." Vermeintliches Jobangebot Operation DreamJob ist der Name für eine Reihe von Kampagnen, bei denen Lazarus Social-Engineering-Techniken einsetzt, um seine Ziele zu kompromittieren. Dabei dienen gefälschte Jobangebote als Köder. Am 20. März übermittelte ein Benutzer in Georgien ein ZIP-Archiv mit dem Namen "HSBC job offer.pdf.zip" an VirusTotal. Angesichts anderer DreamJob-Kampagnen von Lazarus wurde dieses Schadprogramm wahrscheinlich über Spearphishing oder Direktnachrichten auf LinkedIn verbreitet. Das Archiv enthält eine einzige Datei: eine native 64-Bit-Intel-Linux-Binärdatei, die in Go geschrieben wurde und "HSBC job offer․pdf" heißt. Die Täter hatten die Angriffe lange vor der Ausführung geplant - bereits im Dezember 2022. Dies lässt darauf schließen, dass sie bereits Ende letzten Jahres im Netzwerk von 3CX Fuß gefasst hatten. Einige Tage vor dem Bekanntwerden des Angriffs wurde ein mysteriöser Linux-Downloader bei VirusTotal eingereicht. Er lädt eine neue Lazarus-Backdoor für Linux namens SimplexTea herunter, die eine Verbindung zu demselben Command & Control-Server herstellt wie die Payloads, die beim 3CX-Angriff verwendet wurden. Was ist ein Supply-Chain-Angriff? Supply Chain-Angriffe stehen bei Hackern hoch im Kurs. Der Begriff beschreibt Angriffsszenarien, bei denen Cyberkriminelle in den Herstellungsprozess oder Entwicklungszyklus einer Software eingreifen oder ihn übernehmen. So erhalten Endverbraucher eines Produkts unter Umständen manipulierte Updates für die eingesetzte Software.
Über den Angriff auf 3CX
Der aktuelle Artikel ist auf WeLiveSecurity verfügbar: https://www.welivesecurity.com/deutsch/2023/04/20/linux-malware-liefert-beweis-lazarus-steckt-hinter-der-3cx-supply-chain-attacke
(Ende)
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