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Do, 20.04.2023 06:15
pte20230420004 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung
Depression: Gesprächstherapie gut fürs Herz
Bei Patienten unter 60 Jahren verringert sich das Risiko von Herz-Kreislauf-Leiden um 15 Prozent
London (pte004/20.04.2023/06:15) - Gesprächstherapien wie die kognitive Verhaltenstherapie (CBT) zur Behandlung von Depressionen bei Erwachsenen über 45 Jahren, stehen mit weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Zukunft in Zusammenhang. Das zeigt eine Studie unter der Leitung des University College London ( https://www.ucl.ac.uk ). Die Forschungsergebnisse wurden im "European Heart Journal" veröffentlicht. Signifikanter Zusammenhang Derartige Erkrankungen wie Schlaganfälle und Herzleiden gelten weltweit als führende Todesursache. Auf sie entfallen 32 Prozent aller Sterbefälle. 2019 starben weltweit 18,6 Mio. Menschen an den Folgen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Frühere Studien hatten bereits nachgewiesen, dass Patienten mit Depressionen um rund 72 Prozent wahrscheinlicher in ihrem Leben auch an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden werden. Für die aktuelle Studie haben die Forscher die Daten von 636.955 Personen über 45 Jahren analysiert, die in England zwischen 2012 und 2020 über die Initiative "Improving Access to Psychological Therapies ( https://www.nice.org.uk/about/what-we-do/our-programmes/nice-advice/iapt )" (IAPT) auf eine Behandlung zugreifen konnten. Bei IAPT handelt es sich um einen kostenlosen Service, der kognitive Verhaltenstherapie, Beratung und geführte Selbsthilfe anbietet. Die Sitzungen finden dabei entweder einzeln im persönlichen Gespräch oder online in Gruppe statt. Sterberisiko sinkt um 22 Prozent Die Symptome einer Depression wurden mittels des "Patient Health Questionnaire" festgestellt. Dieser Fragebogen berücksichtigt Faktoren wie den Mangel an Interesse an Aktivitäten, Schlafprobleme oder eine niedergeschlagene Stimmung. In einem nächsten Schritt wurden die Ergebnisse der Depressionserhebung mit den Krankenakten der Teilenehmer abgeglichen, um nach einem neuen Auftreten von Herz-Kreislauf-Leiden zu suchen. Die Forscher konnten nachweisen, dass Personen, deren Symptome einer Depression sich nach der psychologischen Behandlung zuverlässig verbesserten, auch weniger wahrscheinlich innerhalb des Zeitraums der Nachverfolgung von drei Jahren an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung litten. Eine zuverlässige Verbesserung der Symptome einer Depression steht den Experten nach mit einer Verringerung einer künftigen Herz-Kreislauf-Erkrankung um zwölf Prozent in Zusammenhang. Ähnliche Ergebnisse wurden bei koronaren Herzkrankheiten, Schlaganfall und Tod festgestellt. Dieser Zusammenhang war bei Personen unter 60 Jahren stärker ausgeprägt. In dieser Altersgruppe verringerte sich das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung um 15 Prozent. Das Sterberisiko aufgrund von allen Ursachen sank sogar um 22 Prozent. Personen über 60 Jahren erreichten ein um fünf Prozent geringeres Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung und ein um 14 Prozent geringeres Sterberisiko aufgrund aller anderen Ursachen.
(Ende)
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