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Mi, 19.04.2023 06:00
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pte20230419001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Krankes Zahnfleisch löst häufig Arthritis aus

Neue Erkenntnisse von Forschern der Rockefeller University verbessern Therapie entscheidend
Zahnfleischkontrolle: Das bannt die Gefahr von Arthritis (Foto: Joseph Shohmelian, pixabay.com)
Zahnfleischkontrolle: Das bannt die Gefahr von Arthritis (Foto: Joseph Shohmelian, pixabay.com)

New York (pte001/19.04.2023/06:00) - Rheumatoide Arthritis, die schubweise Schmerzen hervorruft, lässt sich dank eines neuen Ansatzes von Forschern der Rockefeller University ( https://www.rockefeller.edu )künftig möglicherweise besser behandeln - vor allem bei Patienten, die an einer anderen Krankheit leiden, die nichts mit dem zu behandelnden Problem zu tun hat: Zahnfleischerkrankungen. Bakterien dringen dabei in den Blutkreislauf ein und lösen eine kontraproduktive Immunantwort aus. Sie konzentriert sich auf körpereigene Proteine und bewirkt die Schübe.

Zahnfleisch lässt sich heilen

"Wenn Ärzte auf Arthritis-Patienten stoßen, die nicht auf eine Behandlung ansprechen, lohnt es sich, sicherzustellen, dass sie keine zugrunde liegende Zahnfleischerkrankung übersehen, die durchaus behandelbar ist", sagt Dana Orange, Professorin für klinische Untersuchungen im Labor von Robert B. Darnell, Professor für Krebsbiologie an der US-Hochschule.

Das Darnell-Labor hat eine kleine Gruppe von Arthritis-Patienten über mehrere Jahre hinweg begleitet, wöchentlich Blutproben genommen und nach Veränderungen in der Genexpression gesucht. Ziel war es herauszufinden, warum schmerzhafte Schübe auftreten, als sie einen überraschenden Trend bemerkten. Zwei Patienten, die an mittelschwerer bis schwerer Parodontitis litten, hatten Mundbakterien im Blut.

Es fängt zuweilen im Mund an

Patienten mit rheumatoider Arthritis haben oft Autoantikörper in ihrem Blutkreislauf - rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper körpereigene Proteine und Peptide angreifen. In vielen Fällen zielen Autoantikörper gezielt auf Proteine ab, die Anzeichen einer Citrullinierung aufweisen. Bei dem Prozess wird eine Aminosäure in eine andere umgewandelt. Er findet auch im Mund von Menschen mit Zahnfleischerkrankungen statt.

Das könne erklären, warum Arthritis-Behandlungen bei Patienten mit Zahnfleischerkrankungen nicht so gut funktionieren, meint Orange. "Wenn das Zahnfleisch kontinuierlich Immunauslöser in den Blutkreislauf freisetzt, ist die Behandlung von Arthritis ohne vorherige Lösung des Zahnfleischproblems wie der Versuch, Wasser aus einem Schiff zu pumpen, ohne vorher das Leck zu verstopfen."

Orale Bakterien im Blut verursachen keine offensichtlichen Symptome, aber sie lösen Entzündungs- und Autoantikörperreaktionen aus, die für rheumatoide Arthritis von großer Bedeutung sind. "Ohne wöchentliche Blutproben für mindestens ein Jahr hätten wir nicht herausfinden können, was die Ursache für die Behandlungsprobleme sind", so Orange abschließend.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
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