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Fr, 07.04.2023 11:30
pte20230407007 Medien/Kommunikation, Forschung/Entwicklung
Lokale Apps verzerren Sicht auf Kriminalität
US-Auswertung weist bei Nutzern übermäßig viele Eindrücke von Delikten in der Umgebung nach
Houston (pte007/07.04.2023/11:30) - Nachbarschafts-Apps erhöhen die Wahrnehmung der Kriminalitätsrate. Zu diesem Befund kommt eine Studie von Psychologen der University of Houston ( https://www.uh.edu/ ). Apps wie "Nextdoor", die Nutzer über Verbrechen in ihrer Gegend informieren sollen, können daher zu einer verzerrten und übersteigerten Sichtweise auf tatsächlich vorhandene Kriminalität führen. Details sind in "Psychology of Popular Media" veröffentlicht. Gefühlte Kriminalität "In zwei Studien haben wir unsere Hypothese bestätigt, dass diejenigen, die Nachbarschafts-Apps nutzen, die lokalen Kriminalitätsraten in ihren Gemeinden als höher wahrnehmen als diejenigen, die dies nicht tun, und zwar unabhängig von den tatsächlichen Kriminalitätsraten", berichtet der leitende Autor Adam Fetterman. Für die aktuelle Studie haben die Experten 400 US-Bürger aus 43 Bundesstaaten zur Nutzung von Nachbarschafts-Apps und zu ihrer Wahrnehmung von Kriminalität befragt. "Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die tatsächlichen Verbrechensraten zwar signifikant mit der Wahrnehmung der Verbrechensraten verbunden sind, die Nutzung von Nachbarschafts-Apps oder -Websites jedoch zur höheren verzerrten Wahrnehmung der Verbrechensraten führt, wenn man die tatsächlichen Verbrechensraten kontrolliert. Die häufige Nutzung solcher Dienste durch einen großen Teil der Bevölkerung weist darauf hin, dass die Ergebnisse, wenn sie robust sind, wichtige Auswirkungen auf die Wahrnehmung und das Verhalten der Menschen in Bezug auf ihre Nachbarschaft haben könnten", so Fetterman. "Sehen heißt glauben" Es wird seit Langem vermutet, dass die von Menschen konsumierten Medien Auswirkungen auf ihre Wahrnehmungen, Einstellungen, Gefühle und sogar auf ihr Verhalten haben. Wer etwa viele Krimis konsumiert, glaubt eher, dass die Welt ein gefährlicher Ort ist. "Sehen heißt glauben. Persönliche Erfahrungen sind leichter zu verarbeiten als statistische Infos. Daher verlassen wir uns oft zu sehr auf unsere Erfahrungen und Anekdoten. Wenn die Wissenschaft nicht mit unseren persönlichen Erfahrungen übereinstimmt, neigen wir eher dazu, die Wissenschaft zu leugnen", resümiert Fetterman.
(Ende)
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