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Di, 04.04.2023 10:30
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pte20230404016 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Soziale Isolation macht müde und auch träge

Forscher der Universität Wien bestätigen Effekt in Tests im Labor und während der Lockdowns
Total erledigt: Soziale Isolation setzt den Körper auf Sparmodus (Foto: pixabay.com, cuncon)
Total erledigt: Soziale Isolation setzt den Körper auf Sparmodus (Foto: pixabay.com, cuncon)

Wien (pte016/04.04.2023/10:30) - Soziale Isolation macht müde. Das haben Forscher der Universität Wien ( https://univie.ac.at ) in Experimenten im Labor und während der COVID-19-Lockdowns nun wissenschaftlich bestätigt. Die Ergebnisse legen nahe, dass niedrige Energie eine grundlegende menschliche Reaktion auf einen Mangel an sozialen Kontakten sein könnte.

Daten aus Österreich und Italien

Für die Studie kamen 30 Versuchsteilnehmerinnen an drei verschiedenen Tagen ins Labor und verbrachten acht Stunden ohne sozialen Kontakt oder ohne Essen oder mit sozialem Kontakt und Essen. Im Laufe des Tages gaben sie mehrmals ihr selbst wahrgenommenes Stressniveau, ihre Stimmung und ihre Müdigkeit an, während physiologische Stressreaktionen, wie Herzfrequenz und Cortisol, von den Experten aufgezeichnet wurden.

Um die Ergebnisse aus dem Labor zu validieren, wurden diese mit Werten verglichen, die während des Lockdowns in Österreich und Italien im Frühjahr 2020 erhoben wurden. Daraus wurden Daten von 87 Teilnehmern verwendet, die mindestens einen achtstündigen Zeitraum in Isolation verbracht hatten und bei denen die Auswirkungen auf Stress und Verhalten mit denselben Messwerten über sieben Tage lang mehrmals täglich erhoben wurden.

Wenig Energie, mehr Müdigkeit

"In der Laborstudie fanden wir auffallende Ähnlichkeiten zwischen sozialer Isolation und Nahrungsentzug. Beide Zustände führten zu verminderter Energie und erhöhter Müdigkeit, was überraschend ist, wenn man bedenkt, dass wir durch Nahrungsentzug buchstäblich an Energie verlieren, während dies bei sozialer Isolation nicht der Fall ist", verdeutlichen die beiden Erstautoren Ana Stijovic und Paul Forbes.

Dieses Ergebnis wird auch durch den Vergleich mit den Daten aus den Lockdowns untermauert: Teilnehmer, die während der Lockdowns allein lebten und im Allgemeinen geselliger waren, berichteten ebenfalls über eine geringere Energie - und zwar an Tagen, an denen sie sozial isoliert waren, im Vergleich zu Tagen, an denen sie soziale Kontakte hatten.

Die Autoren vermuten, dass die geringere Energie ein Teil der homöostatischen Reaktion des menschlichen Körpers auf den Mangel an sozialen Kontakten und ein möglicher Vorläufer einiger schädlicherer Auswirkungen der langfristigen sozialen Isolation sein könnte. Niedrige Energie könnte laut Silani eine soziale homöostatische Anpassungsreaktion sein, die sich langfristig sogar maladaptiv entwickelt, erklärt Silani.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Florian Fügemann
Tel.: +43-1-81140-313
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