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Mi, 23.11.2022 10:30
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pte20221123011 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Großtrappen behandeln sich mit Pflanzen

Laut dem National Museum of Natural Sciences nutzen Vögel die traditionelle Medizin instinktiv
Großtrappe: Tiere nutzen Pflanzen gegen Krankheiten (Foto: Carlos Palacín)
Großtrappe: Tiere nutzen Pflanzen gegen Krankheiten (Foto: Carlos Palacín)

Madrid (pte011/23.11.2022/10:30) - Großtrappen (Otis tarda) suchen aktiv zwei Pflanzen mit Bestandteilen, die Krankheitserreger abtöten können. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung des National Museum of Natural Sciences ( https://www.mncn.csic.es/en ). Laut dem Forscher-Team um Luis M. Bautista-Sopelana könnte es sich dabei um ein seltenes Beispiel eines Vogels handeln, der Pflanzen gegen Krankheit einsetzt - also ein Fall von Selbstmedikation.

Studie auf Iberischer Halbinsel

Co-Autorin Azucena Gonzalez-Coloma vom Institute of Agricultural Science ( https://www.ica.csic.es/index.php/en/ica ) zufolge wählen Großtrappen zwei Arten von Gräsern aus, die auch in der traditionellen Medizin von Menschen genutzt werden. "Wir haben nachgewiesen, dass beide Bestandteile wie bei Antiprotozoika und Nematiziden enthalten. Der zweite Wirkstoff enthält neben wurmabtötenden Eigenschaften auch Bestandteile, die gegen Pilze wirksam sind." Selbstmedikation wird mit mehr oder minder großer Zuverlässigkeit bei verschiedenen Tieren wie Primaten, Bären, Wild, Elchen, Aras, Honigbienen und Fruchtfliegen vermutet.

Mit 70 Prozent lebt der Großteil der weltweiten Population der Großtrappen auf der Iberischen Halbinsel. Die weiblichen Vögel bleiben ihr Leben lang in der Region, in der sie geschlüpft sind. Damit besteht auch das Risiko von erneuten Infektionen. Die männlichen Vögel setzen hingegen während der Paarungszeit ihr Immunsystem einer sehr großen Belastung aus. Gonzalez-Coloma nach profitieren weibliche und männliche Vogel während der Paarungszeit von medizinischen Pflanzen - als Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Die männlichen Vögel hätten damit den Vorteil eines gesunden und guten Erscheinungsbildes im Rahmen der Paarung.

Exkremente genau untersucht

Die Forscher haben 623 Proben der Exkremente der Tiere gesammelt. Dazu gehören auch 178 Proben aus der Paarungszeit im April. Unter dem Mikroskop wurde nach identifizierbaren Überresten gesucht, also nach Gewebe von Stängeln, Blättern und Blumen der 90 Pflanzenarten, die lokal wachsen und von den Vögeln gefressen werden. Die Ergebnisse zeigen, dass zwei Arten von den Vögeln häufiger gefressen werden als von ihrer Häufigkeit zu erwarten wäre. Dabei handelt es sich um Klatschmohn (Papaver rhoeas) und Wegerich-Natternkopf (Echium plantagineum).

Klatschmohn wird von Rindern gemieden. Er wird in der traditionellen Medizin gegen Schmerzen, als Sedativum und Booster für das Immunsystem eingesetzt. Der Wegerich-Natternkopf ist in großen Mengen für Menschen und Rinder giftig. Die beiden Gräser verfügen zudem über einen Nährwert. In Klatschmohn sind reichlich Fettsäuren enthalten. Die Samen des purpurnen Wegerich-Natternkopf sind reich an essbaren Ölen. Laut den Forschern erfordern die in "Frontiers in Ecology and Evolution" publizierten Ergebnisse eine weitere Überprüfung.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
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