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Do, 13.10.2022 12:34
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pte20221013018 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Dissonanz blockt Mitgefühl gegenüber Fremden

Infragestellung des Weltbildes führt nach Konsum medialer Berichte häufig zu Abwehrreaktionen
Immigrantin: Weltbilder geraten schnell ins Wanken (Foto: pixabay.com, Christine Rempel)
Immigrantin: Weltbilder geraten schnell ins Wanken (Foto: pixabay.com, Christine Rempel)

Provo (pte018/13.10.2022/12:34) - Humanisierende Botschaften führen bei Personen mit einer großen Animosität gegenüber einer Fremdgruppe kaum zu einer erhöhten Empathie, zeigt eine Studie der Brigham Young University ( https://www.byu.edu ). Mehr Mitgefühl erzielen diese Botschaften jedoch bei Personen, die diese Gruppe bereits positiv sehen. Die Forscher haben für ihre Arbeit 3.498 Republikaner im Westen der USA zu ihrer Haltung gegenüber sogenannten Latinx-Immigranten befragt. Nachdem sie eine Doku gesehen hatten, die den Einwanderern Gesichter verlieh, wurde ihre Haltung erneut ermittelt. Danach nahmen alle Teilnehmer die Immigranten eher als menschlich wahr. Nur jene, die bereits zuvor gegenüber den Einwanderern wohlwollend waren, zeigten mehr Empathie.

Dissonanz und Vorurteile

Die Forscher nehmen an, dass eine Dissonanz die wenig Wohlwollenden daran hinderte, Mitgefühl zu empfinden. Bei Dissonanz handelt es sich um das unangenehme Gefühl plötzlich zu bemerken, dass eine Ansicht, die das Weltbild geformt hat, möglicherweise falsch ist. Um diese Hypothese zu überprüfen, haben die Forscher eine zweite Phase des Experiments mit 1.982 Teilnehmern gestartet. Dieses Mal wurden herzerwärmende Bilder von Latinx-Personen gezeigt und bestätigt, dass sie eine humanisierende Wirkung hatten. In einem nächsten Schritt wurde der Hälfte der Teilnehmer gesagt, dass die Immigranten Dokumente hatten, der anderen, dass sie keine hatten.

Danach wurden alle Teilnehmer ersucht, schriftlich zu bestätigen, dass sie einer Liste von Aussagen zustimmen, die die positiven Eigenschaften der Immigranten beschreiben. Im Vergleich zu Personen mit einer bereits zu Beginn geringen Animosität gegenüber Immigranten, berichten Teilnehmer mit einer hohen anfänglichen Animosität nach dem Absolvieren dieser Aufgabe drei Mal so wahrscheinlich von dissonanten Gefühlen. Zudem verspürten sie auch deutlich weniger wahrscheinlich Mitgefühl. Auf diese Dissonanz entfielen 23 Prozent ihrer geringeren Empathie-Werte. Die Forschungsergebnisse wurden im "Journal of Politics" veröffentlicht.

Eine Frage der Strategie

Laut dem leitenden Wissenschaftler Joshua Gubler arbeitet das Team bereits an zwei möglichen Strategien zum Umgang mit einer Dissonanz. Eine besteht darin, dass das Entstehen einer Dissonanz verhindert wird, indem Personen ersucht werden, über positive Erfahrungen mit Fremdgruppen nachzudenken und sie aufzuschreiben. Das gelte auch dann, wenn nur ein oder zwei positive Punkte zu sagen seien. Die andere mögliche Strategie ist, Menschen direkt zu sagen, dass sie wahrscheinlich eine Dissonanz verspüren werden, das Unbehagen zu normalisieren und sie zu ermutigen, diese Empfindungen zu verarbeiten anstatt sie zu vermeiden.

(Ende)

Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail:
Website: www.pressetext.com
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