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Di, 14.12.2021 11:45
pte20211214017 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft
Milch-Werbespot macht Frauen zu Kühen
Südkoreanische Kooperative Seoul Milk hat sich für seltsamen Clip mittlerweile entschuldigt
Seoul (pte017/14.12.2021/11:45) - Ein Mann mit Kamera, der sich an Yoga-Frauen auf einer Wiese anschleicht, die sich dann auch noch in Kühe verwandeln: Das zeigte ein Werbespot der südkoreanischen Milch-Kooperative Seoul Milk http://en.seoulmilk.co.kr . Auf sozialen Medien hagelte es dafür Kritik. Denn das empfanden User nicht nur als sexistisch, sondern auch an illegalen Kamera-Voyeurismus erinnernd. Die Werbung ist entsprechend schnell vom offiziellen YouTube-Kanal des Unternehmens verschwunden, das sich für den Spot inzwischen entschuldigt hat. Seltsame Natur-Doku Die Erzählung des Spots erinnert an eine Art Natur-Doku. "Sie trinken reines Wasser aus unberührter Natur, konsumieren umweltfreundliche Bio-Ernährung und leben friedlich in einer beschaulichen Umgebung", erzählt der Mann mit der Kamera, der sich vorsichtig den weiß gekleideten Frauen nähert. Als der Filmer auf einen Ast tritt, scheucht das diese nicht etwa auf. Stattdessen sieht er, als er wieder in Richtung Wiese blickt, plötzlich Kühe. Möglicherweise sollte das an Tarnmechanismen mythologischer Gestaltwandler erinnern. Doch kam der Ende November auf YouTube hochgeladene Spot beim Publikum nicht besonders gut an. Denn einerseits hat Frauen implizit mit Kühen gleichzusetzen, etwas Sexistisches, wie viele kritisierten. Zudem stieß manchen Südkoreanern sauer auf, dass das heimliche Filmen sie an "Molka" erinnert. So nennen Koreaner das illegale Anfertigen voyeuristischer Aufnahmen leicht- oder unbekleideter Frauen mithilfe versteckter Spionagekameras, oft auf Toiletten, in Beadezimmern oder in Umkleidekabinen. Derartige Verbrechen sind laut "Korea Times" eine Plage in Südkorea. Von 2013 bis 2018 hat es demnach über 30.000 angezeigte Fälle gegeben. Konzern entschuldigt sich Nach rund zehn Tagen war Seoul Milk die Aufgregung auf sozialen Medien leid. Das Unternehmen entfernte den seltsamen Spot vom offiziellen YouTube-Kanal und veröffentlichte eine Statement auf der offiziellen Website des Milchkonzerns. "Wir entschuldigen uns aufrichtig bei all jenen, die sich bei dem Milch-Werbevideo unwohl gefühlt haben", hieß es. Man nehme die Sache ernst und wolle besser aufpassen, dass es solche Probleme künftig nicht mehr gibt.
(Ende)
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